Verein Windrose Verein kämpft gegen Menschenhandel
Düsseldorf · Der Düsseldorfer Verein Windrose setzt sich gegen Menschenhandel und Sklaverei ein. Auch in Deutschland sind diese Probleme akut.
Menschenhandel gibt es auch in Deutschland, und es gibt ihn auch in Düsseldorf. Das ist die wichtigste Botschaft, die Kerstin Schmitt vermitteln will. Dazu hat die Düsseldorferin 2017 den Verein Windrose gegründet.
„In Deutschland gibt es Zwangsarbeit, beispielsweise in der Baubranche oder der Landwirtschaft zur Erntezeit“, sagt Schmitt. Das größte Problem sei hierzulande jedoch die Prostitution. „Es gibt den sogenannten Loverboy-Trick: Gut aussehende junge Männer suchen sich gezielt junge, unsichere Mädchen, machen sie sich gefügig und zwingen sie anschließend zur Prostitution“, erzählt die Vereinsgründerin. Es gebe zu wenig Menschen, denen bewusst sei, dass solche Maschen auch in Deutschland stattfinden. Auch das Internet habe den Menschenhändlern neue Möglichkeiten eröffnet. „Statistiken gehen davon aus, dass 80-90 Prozent aller Prostituierten unfreiwillig arbeiten“, sagt Schmitt und appelliert an die Politik, für mehr Kontrollen zu sorgen. Sie lobt auch die städtischen Beratungsangebote: „Jeder Frau kann geholfen werden, und Düsseldorf ist gut aufgestellt“, sagt Schmitt.
Sie will etwas tun. Daher nimmt sie gemeinsam mit ihrem Verein Windrose am jährlich weltweit stattfindenden Schweigemarsch „Walk for Freedom“ der internationalen Initiative A21 teil. Und sie geht an Schulen, hält dort Vorträge, spricht über die Tricks der Menschenhändler. Viele ihrer Vereinsmitglieder haben sich zu Multiplikatoren ausbilden lassen, um ebenfalls solche Vorträge zu halten. „Wenn die Mädchen Bescheid wissen, macht es den Loverboys die Arbeit ungleich schwerer“, sagt Andrea Hanninger, die seit 2018 im Verein ist.
Der Verein Windrose veranstaltet die nächste Multiplikatoren-Schulung am 22. und 23. März in Erkrath. Interessierte können sich im Internet informieren unter www.windrose-ev.de.
