Düsseldorfer Tierretter in Australien Hilfe für Kängurus und Wombats

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Tierretter Stefan Bröckling ist nach Australien geflogen, um den Tieren zu helfen, die im Feuer verletzt wurden. Er hat schnell gelernt, wie man ein Känguru fängt.

Düsseldorfer Tierretter in Australien im Einsatz
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Düsseldorfer Tierretter in Australien im Einsatz

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Foto: RP/Tiernotruf Düsseldorf

Nachts um zwei Uhr von seinem Einsatz zurückzukommen, ist seit einer Woche für Stefan Bröckling keine Seltenheit. Tag und Nacht ist der Düsseldorfer momentan im australischen Bundesstaat New South Wales im Einsatz, um Tieren zu helfen, die durch die gravierenden Buschfeuer ihren Lebensraum verloren haben.

„Es sieht hier weniger spektakulär aus, als man es sich vielleicht vorstellt“, sagt Bröckling. Die Helfer würden nicht todesmutig in die Flammen rennen, um Kängurus und Koalabären in Sicherheit zu tragen. Dennoch: Es gibt viel zu tun und jede Hand wird gebraucht.

In Düsseldorf betreibt Stefan Bröckling den Tiernotruf, rettet Katzen von Bäumen und Eulen aus Fabrikhallen. In Australien hatten er und die sechs anderen Tierretter, mit denen er auf den Südkontinent geflogen ist, zunächst Angst, wenig ausrichten zu können.

Doch wie sich schnell herausstellte, wurde ihre Hilfe freudig angenommen. „Wir bauen Trinkanlagen, verteilen Futter in den Gebieten, in denen das Feuer gewütet hat“, sagt Bröckling. Die Tiere kehren nach dem Brand in ihre angestammten Reviere zurück, finden dort allerdings nichts als zerstörtes Land vor. „Wenn man ihnen dann nicht hilft, haben sie oft keine Chance, zu überleben“, berichtet Bröckling.

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Foto: dpa/David Mariuz

Für ihn und die Helfer geht es darum, diese Tiere zu versorgen – und im Zweifelsfall in die Aufpäppelstationen zu bringen. „Ich habe hier recht schnell gelernt, wie man ein Känguru fängt“, sagt der Tierretter, dessen Erfahrung in Deutschland ihm beim Einsatz im Brandgebiet zugutekommen.

Das Team aus Deutschland wechselt regelmäßig den Einsatzort – was teilweise zu Problemen führt. „Das Land ist riesig, die Strecken sind weit. Wenn man hört, dass an einer Station Hilfe gebraucht wird, ist die Nachricht vielleicht nicht mehr aktuell, wenn man endlich dort ankommt.“

Auf seiner Reise hat er mehrere Begegnungen mit Menschen und Tieren gehabt, die ihn tief berührt haben. „Einen jungen Wombat zu sehen, ihn im Arm zu halten, das ist, wie einem Wesen von einem anderen Stern zu begegnen“, erzählt Bröckling.

Fotos: Bilder aus der Flammenhölle Australien
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Bilder aus der Flammenhölle Australien

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Foto: dpa/Rick Rycroft

Und auch die Menschen vor Ort zeigen sich dankbar gegenüber den Helfern aus Europa. „Als wir im Baumarkt Material für eine Wasserstelle gekauft haben, hat die Verkäuferin geweint, uns umarmt und uns von Herzen gedankt. Das prägt einen und entschädigt für den großen Aufwand, den man hier auf sich nimmt.“

Stefan Bröckling hat die Reise nach Australien aus eigener Tasche bezahlt, sammelt allerdings Spenden für seine Arbeit und die Materialien vor Ort im Internet. „Besser ist es jedoch, an die Organisationen zu spenden, mit denen wir zusammenarbeiten, dann kann das Geld vor Ort besser verteilt werden“, sagt der Tierretter. Diese Organisationen sind auf seiner Seite „Tiernotruf.de“ und bei Facebook zu finden, wo er auch regelmäßig Fotos und Berichte von seinen Erlebnissen in Australien teilt.

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