Rentner aus Niederkassel Düsseldorfer Street-View-Protest geht um die Welt

Ludwig Hillesheim und seine Nachbarn sind weltberühmt. Blogs und Nachrichtendienste aus allen Teilen der Welt berichten über sie. Allen voran Twitter. 350 Mal wurde die Geschichte weiterverbreitet. Auf RP-Online wurde das Foto von ihnen am Freitag fast 30000 Mal angeklickt, stündlich werden es mehr.

Hillesheim ist gegen die Veröffentlichung der Fotos von Häusern und Straßenzügen auf Google Street View, besonders von seinem Garten. Noch am Tag, an dem der Artikel erschien, kommentieren nicht nur Düsseldorfer das Thema. Menschen aus ganz Deutschland melden sich zu Wort, auch Amerikaner sind darunter.

Dem Rentner ist das egal. Er bekommt von all dem auch eigentlich nichts mit. Er hat zu Hause kein Internet. Dass die ganze Welt ihn jetzt kennt, findet er sogar gut. "So bekommt das Thema doch nur noch mehr Aufmerksamkeit. Das ist doch super."

Hillesheim ließ sich zusammen mit seinen Nachbarn, dem Ehepaar Anne und Erich Jeschkowski und Konrad Richter, vor seinem Haus fotografieren. Wo sie sich befinden, wird nicht genannt.

Das Foto druckte die Rheinische Post in der Printausgabe ab, außerdem wurde es auf RP-Online veröffentlicht. "Wo ich wohne, weiß ja trotzdem keiner", sagt der Rentner. Selbst wenn: "Ich stehe ja auch im Telefonbuch. Wenn mich jemand erreichen will, dann soll er mich auch finden. Telefonnummer und Adresse — mehr aber nicht."

Dass Google aber in Gärten fotografiert, ohne das Einverständnis der Anwohner vorher zu erfragen, das geht dem 83-Jährigen zu weit: "Wie es dort aussieht, das geht niemanden etwas an." Widerspruch gegen die Veröffentlichung der Fotos seines Hauses und des Gartens will Hillesheim jetzt einlegen — noch bevor Google Street View online geht.

Als Hauseigentümer oder Mieter hat er sogar das Recht dazu. Hätte der Fotograf nicht gefragt, ob das Foto von ihm veröffentlich werden darf, dann würde er auch gegen die RP klagen.

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