Verkehrsversuch in Düsseldorf-Oberkassel Verwaltung will Tempo-30-Testphase auf der Luegallee abwarten

Düsseldorf · Die Tempo-30-Pläne für die Luegallee lösen im Umfeld Sorgen aus. Der Anregungs- und Beschwerdeausschuss beschäftigt sich am Dienstag mit einem Antrag der „Aktionsgemeinschaft Verkehrsberuhigung Düsseldorfer Straße“.

 Auf der Luegallee soll testweise Tempo 30 eingeführt werden. Es wird befürchtet, dass dann der Verkehr auf der Düsseldorfer Straße zunimmt.

Auf der Luegallee soll testweise Tempo 30 eingeführt werden. Es wird befürchtet, dass dann der Verkehr auf der Düsseldorfer Straße zunimmt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Der Anregungs- und Beschwerdeausschuss wird sich am Dienstag mit einem Antrag der „Aktionsgemeinschaft Verkehrsberuhigung Düsseldorfer Straße“ beschäftigen. Schon seit Jahren fordert das Bündnis für die viel befahrene Straße in Oberkassel eine Abbindung vom Durchgangsverkehr. Dass die Politik im Linksrheinischen noch in diesem Jahr von der Verwaltung Tempo 30 auf der Luegallee für sechs Monate testen lassen möchte, hat die Sorge vor einer noch höheren Verkehrsbelastung für die Düsseldorfer Straße vergrößert. Deshalb spricht sich die Aktionsgemeinschaft in ihrem Antrag gegen den von der Bezirksvertretung 4 gewünschten Verkehrsversuch aus und regt die Sperrung der Düsseldorfer Straße zwischen Belsenstraße und Kaiser-Wilhelm-Ring für den Durchgangsverkehr an.

Die Verwaltung empfiehlt dem Ausschuss allerdings, dem Antrag nicht zu folgen, „um die Auswirkungen einer verkehrlichen Testphase auf das umliegende Verkehrsnetz zunächst zu prüfen“. Denn ob die temporäre Einführung von Tempo 30 auf der Luegallee wirklich zu verkehrlichen Engpässen auf den umliegenden Straßen und insbesondere auf der Düsseldorfer Straße führe, sei weder belegt noch von der Hand zu weisen und ebenfalls zu untersuchen. Für die Forderung der Aktionsgemeinschaft, die Düsseldorfer Straße im Bereich zwischen Belsenstraße und Kaiser-Wilhelm-Ring verkehrlich abzubinden, besteht laut Verwaltung kein Rechtsanspruch. Der Bebauungsplan weise das Plangebiet zwar als reines Wohngebiet aus, „hat jedoch keine Auswirkung auf die verkehrliche Bedeutung. Seitens der Verwaltung bestehen derzeit keine Planungsabsichten für die Düsseldorfer Straße“, heißt es in der Stellungnahme des zuständigen Amtes für Verkehrsmanagement. Die Stadt setzt lieber darauf, dass sich die Inbetriebnahme der neu errichteten Brücke an der Anschlussstelle Heerdter Lohweg als eine verkehrsberuhigende Maßnahme für die Düsseldorfer Straße darstellt. Mit der Realisierung des Verkehrskonzeptes Heerdt/Oberkassel aus dem Jahr 2004 sei schließlich eine Entlastung der Düsseldorfer Straße prognostiziert worden. Die Freigabe der Brücke, sie ist noch für diesen Sommer geplant, sei der letzte Baustein des Konzeptes, „der Wirkungsgrad dieser Maßnahme ist im weiteren Verlauf anhand erhobener Zähldaten zu evaluieren“, so die Verwaltung.

Dieter Gren ist der Sprecher der Aktionsgemeinschaft. Er ist sich sicher, dass die Belastung auf der Düsseldorfer Straße steigen wird, wenn auf der Luegallee Tempo 30 eingeführt wird. Schon jetzt würden rund 17.000 Autos am Tag an seinem Haus vorbeifahren. Er hält außerdem die Zukunftspläne der Politik für unnötig, dass auf der Luegallee in beide Richtungen je eine Fahrspur in einen Radweg umgewandelt werden soll. Gren weist auf den Radwegeplan und die etwa parallel zur Luegallee verlaufende Route über die Cheruskerstraße Richtung Rhein hin. Der Sprecher des Bündnisses möchte dem Anregungs- und Beschwerdeausschuss sein Anliegen samt der Sorgen der Anwohner auch noch einmal persönlich vortragen, wenn aber alles nichts hilft, erwägt die Aktionsgemeinschaft als letzte Möglichkeit den Gang vors Gericht. „Wir können es uns nicht länger gefallen lassen“, sagte Gren unserer Redaktion bereits im Mai.

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