Fachkräftemangel „Ausländische Pflegekräfte müssen auch kulturell integriert werden“

Düsseldorf · Leon Bauer hat ein Start-up gegründet, mit dem er Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern wie China an deutsche Krankenhäuser vermittelt. Damit die Zusammenarbeit funktioniert, bietet er interkulturelle Trainings an – mit den ausländischen und deutschen Pflegekräften.

 Leon Bauer musste als Arbeitsmigrant einst selbst erfahren, wie schwierig der Start in einem anderen Land sein kann. Vom Merowingerplatz aus hilft er, für deutsche Krankenhäuser Pflegepersonal aus dem Ausland zu rekrutieren.

Leon Bauer musste als Arbeitsmigrant einst selbst erfahren, wie schwierig der Start in einem anderen Land sein kann. Vom Merowingerplatz aus hilft er, für deutsche Krankenhäuser Pflegepersonal aus dem Ausland zu rekrutieren.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Leon Bauer weiß, wie es sich anfühlt, in einem fremden Land zu arbeiten und immer wieder in Situationen zu geraten, in denen man merkt: Irgendwas läuft hier gerade verkehrt, macht man etwas, das bei den Einheimischen eigenartig oder gar unfreundlich vorkommt. Oder man gerät in eine Situation, in der die sprachliche Verständigung nicht klappt. „Ich war mehrmals ein Arbeitsmigrant, habe in der Türkei, in Ghana, China oder Dubai gearbeitet”, sagt Bauer, der Internationales Management studiert hat und für deutsche Unternehmen und Konzerne (etwa aus der Automobilbranche) weltweite Vertriebsnetze aufbaute und neue Märkte erschloss. Immer wieder habe er die Erfahrung machen müssen, dass sein Arbeitgeber ihn kulturell nicht auf das Leben vor Ort vorbereitet hatte, was wiederum auch die Zusammenarbeit erschwerte. „Bei uns in Deutschland können Sie zum Beispiel jemanden sachlich kritisieren, das ist in vielen anderen Ländern aber nicht möglich. Da muss man aufpassen, dass jemand nicht sein Gesicht verliert.“ Selbst etwas so simples wie Naseputzen kann in anderen Ländern für kulturelle Misstöne sorgen.