Streit um den Namen der Düsseldorfer Arena Fortuna-Logo bald aus der Luft zu sehen?

Am Donnerstag reden OB Geisel und die Fortuna-Spitze miteinander. Der Stadtchef kann mit einem weiteren Entgegenkommen der Gauselmann-Gruppe argumentieren. Die Heimatvereine hätten ein Düsseldorfer Unternehmen bevorzugt.

 So soll das Düsseldorfer Stadion nach der Umbenennung aussehen.

So soll das Düsseldorfer Stadion nach der Umbenennung aussehen.

Foto: Gauselmann Gruppe

Jetzt steht endgültig fest, wie die Arena nach ihrer Namensänderung aussehen soll: Auf 15 mal 45  Metern soll an jeder Ecke des Stadions der Namenszug „Merkur Spiel-Arena“ auf blauem Grund stehen, links daneben wird die Merkur-Sonne der Gauselmann-Gruppe platziert. Darunter könnte auf rotem Grund „Heimat von Fortuna“ stehen – wenn der Verein dies will. Eine solche Präsenz auf der Außenhaut war seit Jahren ein großer Wunsch des Clubs, aber der Konflikt um die Vermarktungsrechte in der Arena hat dazu geführt, dass die Fortuna-Chefetage diese Pläne erst einmal gestoppt hat.

Am Donnerstag findet ein Spitzengespräch zwischen Fortuna und Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) statt.   Geisel kann mit einem weiteren Entgegenkommen der Gauselmann-Gruppe argumentieren. Es ist Resultat von seinem Gespräch mit Firmengründer und Vorstandschef Paul Gauselmann am Montag im Rathaus. Fortuna Düsseldorf könnte auf dem Dach der Arena das F95-Logo platzieren, so dass Fluggäste beim An- und Abflug aus der Höhe sehen könnten, wessen Heimspielstätte sie überfliegen.

Über dieses Thema berichten wir auch in unserem Düsseldorf-Podcast Rheinpegel:

Echtes Geld soll die Vermarktung von Logen bringen, die Fortuna gerne in größerer Weise überlassen bekommen möchte. Da diese Einnahmen zur Tilgung der Arena-Baukredite verwendet werden soll, hatten Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der auch Geschäftsführer der Arena-Gesellschaft ist, und die städtische Veranstaltungstochter D.Live diesen Wunsch abgelehnt.

 Für die Fortuna ist es sicher auch eine Verbesserung, dass auf der Außenhaut der Arena nicht mehr  „Home of Fortuna“ stehen soll. Dies hatte D.Live wegen der internationalen Vermarktung vorgeschlagen. Den Fans wäre dies aber nur schwer zu vermitteln gewesen. Geisel hatte am Montag bei Paul Gauselmann intensiv darum geworben, die Arena nur „Merkur Arena“ zu nennen. Dies hatte der Firmenchef abgelehnt und einen Rücktritt vom Vertrag angeboten, sollte die Stadt auf diesem Punkt beharren. Die Querelen in Düsseldorf hält Gauselmann, der bundesweit Millionen in die Sportförderung steckt, für einmalig. „So etwas habe ich weder in Wolfsburg noch in Berlin erlebt.“

Über die Einnahmen von 3,75 Millionen Euro pro Jahr ist die Stadt erfreut, doch die Benennung der Arena nach einer Spielothek-Marke hatte einige Beteiligte eher unglücklich gestimmt. Vor allem die Fortuna fühlt sich als Hauptnutzer nicht wohl dabei, Heimspiele in einer riesigen Spielhalle auszutragen. Sie hatte vorgeschlagen, den Namen in „Merkur Arena“ zu ändern.

Auch im Brauchtum sieht man die Namensgebung kritisch. Der Geschäftsführer des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), Hans-Jürgen Tüllmann, hätte der Name „Merkur Arena“ deutlich besser gefallen. Auch den Zusammenhang zum Glücksspiel findet er unglücklich. Trotzdem kann er die Entscheidung wegen der hohen Einnahmen in gewisser Weise verstehen: „Das Thema ist natürlich immer geldbehaftet – soll die Stadt lieber auf ein paar Millionen im Jahr verzichten?“, fragt er.

Düsseldorfer Stadion soll lieber Merkur Arena heißen
Foto: JANA BAUCH

Auch der Baas der Düsseldorfer Jonges, Wolfgang Rolshoven, lobt einen guten Vertrag, der den Steuerzahler entlaste, aber: „Es ist traurig, dass kein Dax-Konzern aus Düsseldorf bereit war, das zu übernehmen.“ Er könne verstehen, wenn die Fortuna mit ihrem Logo nicht auf der „Spielarena“ auftauchen möchte. Auch die Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine (AGD) hätte lieber ein Düsseldorfer Unternehmen gesehen als die in Ost-Westfalen beheimatete Gauselmann-Gruppe. „Es wäre beispielsweise schön gewesen, wenn der Trikot-Sponsor Henkel das übernommen hätte“, sagt der Vorsitzende Bernhard von Kries.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort