Studie Düsseldorfer sind optimistischer

Düsseldorf · Nach der so genannten Zuversichtsstudie der Allianz schätzen die Bewohner der Landeshauptstadt die Entwicklung in Deutschland positiver ein als vor einem Jahr. Die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes sehen sie allerdings skeptischer als noch 2011. Insgesamt liegt Düsseldorf im Vergleich der 14 größten deutschen Städte in Sachen Zuversicht im oberen Mittelfeld.

 In Düsseldorf ist die Zuversicht in einigen Bereichen gestiegen. (Zur besseren Ansicht bitte unten rechts auf die Grafik klicken.)

In Düsseldorf ist die Zuversicht in einigen Bereichen gestiegen. (Zur besseren Ansicht bitte unten rechts auf die Grafik klicken.)

Foto: Allianz Deutschland/Bretz

Die Düsseldorfer blicken spürbar zuversichtlicher auf die Entwicklungen in Deutschland als noch vor einem Jahr. Nach den Ergebnissen der aktuellen Allianz-Zuversichtsstudie — einem Gemeinschaftsprojekt der Allianz Deutschland und der Universität Hohenheim — bewerten 31 Prozent der Befragten in der Landeshauptstadt die Entwicklung der Bundesrepublik in den kommenden zwölf Monaten "mit Zuversicht" oder "mit großer Zuversicht".

Das sind immerhin vier Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Beim Vergleich der 14 größten deutschen Städte mit mehr als 500 000 Einwohnern liegt Düsseldorf im oberen Mittelfeld. Die Zuversicht im Hinblick auf das ganz persönliche Leben ist in Düsseldorf stabil geblieben — allerdings sehen nur noch 57 Prozent zuversichtlich auf die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes — das sind fünf Prozentpunkte weniger als noch 2011.

Für die gestiegenen Werte im Hinblick auf die Zukunft Deutschlands sorgt in erster Linie ein gegenüber 2011 deutlich größeres Vertrauen in die gesetzliche Pflege- und Krankenversicherung (plus elf Prozentpunkte) und in den Umwelt- und Klimaschutz (plus sechs Prozentpunkte). Die allgemeine Wirtschaftslage sehen wie schon 2011 insgesamt 35 Prozent der befragten Düsseldorfer positiv — daran ändert auch die Tatsache nichts, dass in ihrer eigenen Stadt die Steuereinnahmen sinken und das Rathaus im kommenden Jahr Mindereinnahmen von 150 Millionen Euro ausgleichen muss. Positiver geworden ist in der Landeshauptstadt offensichtlich auch die Einschätzung der Qualität der Schulen und Universitäten (plus drei Prozentpunkte auf 27 Prozent) sowie der gesetzlichen Rentenversicherung (plus vier Prozentpunkte auf 20 Prozent).

Insgesamt sind damit 31 Prozent der für die Studie befragten Düsseldorfer zuversichtlich für Deutschlands weitere Entwicklung— das bedeutet Rang sechs im Vergleich der 14 größten deutschen Städte. Am zuversichtlichsten sind die Frankfurter (40 Prozent) sowie die Leipziger und Hamburger (je 39 Prozent).

Im Bereich des persönlichen Lebens sind die Düsseldorfer den Umfrage-Ergebnissen zufolge derzeit etwa ebenso positiv gestimmt wie im vergangenen Jahr. So gaben rund zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten diesmal an, die Entwicklung ihrer eigenen Situation in den kommenden zwölf Monaten positiv zu sehen — zwei Prozentpunkte mehr als noch 2011. Am zuversichtlichsten sehen die Stuttgarter (71 Prozent) das eigene Leben, Düsseldorf landet im Vergleich auf Rang sechs. Den stärksten Anteil am Düsseldorfer Ergebnis haben dabei der Blick auf das eigene Zuhause (76 Prozent) und das eigene familiäre Umfeld (66 Prozent) — beide Werte fielen allerdings vier Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Sogar um fünf Prozentpunkte auf 57 Prozent sank derweil der Anteil der Zuversichtlichen im Hinblick auf den eigenen Arbeitsplatz.

Forscher Frank Brettschneider, der die Studie für die Uni Hohenheim begleitet, sieht die Ursache dafür in verschiedenen Entwicklungen in Düsseldorf. "Vor allem die Auflösung der WestLB, die unklare Zukunft des Energieversorgers Eon und der drohende Stellenabbau bei der Metro Group sind in den Köpfen der Düsseldorfer verankert und spiegeln sich in den Befragungsergebnissen wider", erklärt Brettschneider. Allerdings weist er auch darauf hin, dass derzeit die Arbeitslosenzahlen in der Stadt stabil seien. Verbessert hat sich bei den Düsseldorfern gegenüber 2011 der Blick auf die finanzielle Versorgung im Fall von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit: Hier sind 47 Prozent (plus fünf Prozentpunkte) zuversichtlich.

(RP)
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