Corona-Krise Düsseldorfer Schulleiter fordern intakte Fenster und getrennte Klassen

Düsseldorf · Lüften und soziale Distanz können das Infektionsrisiko deutlich mindern. Dicke Luft in Klassenzimmern mit defekten Fenstern und gemischte Lerngruppen bewirken das Gegenteil. Was zwei Schulleiter daraus schlussfolgern.

 Schulleiter Axel Kuhn (l.) vom Görres-Gymnasium (hier mit Lehrer Clemens Maag sowie seinem Stellvertreter Wilhelm Josephs, r.) beim Corona-Krisenmanagement im Frühjahr.

Schulleiter Axel Kuhn (l.) vom Görres-Gymnasium (hier mit Lehrer Clemens Maag sowie seinem Stellvertreter Wilhelm Josephs, r.) beim Corona-Krisenmanagement im Frühjahr.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Überwiegend reibungslos verlief der Start in ein Schuljahr, das auch in Düsseldorf von Corona geprägt sein wird. Dennoch gibt es zweieinhalb Wochen nach Unterrichtsbeginn mit vorübergehender Maskenpflicht im Unterricht sowie vielen anderen Herausforderungen Verbesserungsvorschläge für den Umgang mit der außergewöhnlichen Krise.

„In einigen unserer Klassenräume lassen sich nicht alle Fenster öffnen. Das führt prompt zu dicker Luft und passt nicht in die aktuelle Situation, bei der gründliches Lüften ja die Ansteckungsrisiken zusätzlich mindern soll“, sagt Michael Biallas, stellvertretender Leiter der Dieter-Forte-Gesamtschule im Stadtteil Eller. Um zu verhindern, dass die Luft in einigen Räumen zu schlecht wird, hat die Schule nun drei Messgeräte angeschafft, mit denen der konkrete CO2-Gehalt gemessen werden kann. „Das hilft, aber viel besser wäre es, wenn unsere Fenster umfassend saniert würden“, sagt der Düsseldorfer Pädagoge. Die aktuelle Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig ein solches Projekt wäre.

Ein ganz anderes Thema umtreibt Axel Kuhn. Der Leiter des Görres-Gymnasiums fände es mit Blick auf mögliche Corona-Fälle besser, wenn er seine Klassen wirklich strikt voneinander trennen könnte. „Doch diese Trennschärfe ist derzeit nicht möglich, weil sich im Religionsunterricht die Schüler aus verschiedenen Klassen einer Jahrgangsstufe mischen“, sagt der Pädagoge. Grund sei die konfessionelle Ausrichtung. Deshalb führe man katholische und evangelische Kinder aus verschiedenen Klassen für eine Stunde zusammen, damit die Lerngruppen nicht zu klein gerieten. „Noch haben wir keinen Corona-Fall, aber sollte es so kommen, müssten wir statt einer Klasse womöglich die komplette Jahrgangsstufe in Quarantäne schicken“, meint Kuhn. Sein Vorschlag: Das Erzbistum Köln, das einen gemeinsamen überkonfessionellen Unterricht kritisch sieht, sollte einem solchen Projekt zustimmen: „Mindestens für die Zeit der Corona-Krise.“

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