Schuhmesse Gallery Shoes in Düsseldorf Es wird verspielt und bunt am Fuß

Düsseldorf · Zu ihrer dritten Auflage war die Schuhmesse „Gallery Shoes“ auf dem Areal Böhler vollständig ausgebucht und der Andrang der interessierten Besucher an den Ständen so groß wie seit Jahren nicht mehr.

 Knallige Farben sind der neue Schuh-Trend.

Knallige Farben sind der neue Schuh-Trend.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der Sommer ist noch nicht vorbei, da hat die Schuh-Branche bereits die übernächste Saison fest im Blick: In Düsseldorf präsentierten mehr als 500 Marken aus 20 Ländern ihre neuen Kollektionen. „Die dritte Ausgabe war ein voller Erfolg. Unser Konzept ist angekommen, die Messe ist verankert und etabliert“, bilanzierte Ulrike Kähler, Projektverantwortliche und Igedo-Geschäftsführerin.

Erstmals gab es auf dem erweiterten Gelände der Kaltstahlhalle eine Fashion Lifestyle Corner mit Marc Cain, Calvin Klein und Kenneth Cole als Ausstellern. Dort fanden auf dem von dem deutschen Unternehmen Marc Cain initiierten 18 Meter langen Laufsteg mehrmals täglich Fashionshows statt. „Der integrierte Catwalk ist eine neue Präsentationsmöglichkeit auf der Gallery Shoes, die in kommenden Saisons auch andere Brands bespielen können“, so Kähler.

Nicht nur Schuhe, sondern auch modische Leder-Accessoires zogen die Besucher auf der Messe „Gallery Shoes“ an. Mehr als 500 Marken präsentierten ihre Kollektionen.

Nicht nur Schuhe, sondern auch modische Leder-Accessoires zogen die Besucher auf der Messe „Gallery Shoes“ an. Mehr als 500 Marken präsentierten ihre Kollektionen.

Foto: Igedo Company

„Auch in Zeiten der Digitalisierung brauchen wir eine Plattform, auf der wir unsere Entwürfe zeigen und persönliche Gespräche führen können“, betonte Carl-August Seibel, Bundesverbandsvorsitzender der Schuh- und Lederwarenindustrie. Lob gab es von den Herstellern für die gut organisierte Messe. Lediglich an der Zahl der ausländischen Besucher sei noch zu arbeiten. Während die deutsche Schuhindustrie mit dem ersten Halbjahr einen guten Start in das Jahr 2018 hingelegt hat und ihren Umsatz um 3,2 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro steigern konnte – 40 Millionen Paar Schuhe wurden produziert –, klagt der Schuhfachhandel über enttäuschende Geschäfte.

Die Schuhleidenschaft vieler vor allem weiblicher Kunden ist zwar ungebrochen groß, allerdings wird zunehmend im Internet geshoppt. Das ist ein Problem für den stationären Handel. Nach Einschätzung des Schuheinzelhandelsverbandes (BDSE) wird mittlerweile jedes fünfte Paar im Internet gekauft. Neben Online-Händlern wie Amazon oder Zalando profitieren davon auch große Textilketten wie H&M oder Zara.

Vor allem kleinere Schuhgeschäfte ohne Online-Aktivitäten mussten nach Angaben von Siegfried Jakobs, Geschäftsführer des BDSE, sogar ein Umsatzminus von vier Prozent verkraften. Der heiße Sommer hat die Lage verschärft: Offene Schuhe waren ausverkauft, Übergangsware die Ladenhüter der Saison. Und anders als sonst, kommen auch die Herbstmodelle nicht auf Trab: Dank Rekordtemperaturen hielten sich Bedarfskäufer bislang zurück. 

Modisch sind die Aussichten auf jeden Fall heiterer. Vom anhaltenden Sneakertrend über Plateausandalen in frischen Farben bis hin zu den Kitten-Heels (Pumps mit kleinen spitzen Absätzen) und Mules (ein Schuh ohne Rückseite um die Ferse), die ihr Revival erleben, reicht die Bandbreite der angesagten Modelle. Besonders beliebt sind sowohl Modelle in gedeckteren Farben, als auch kräftige Rottöne. Bei den Männern sorgen die Sneaker weiter für einen lässigen Look. Doch auch hier kommt Farbe ins Spiel: Vor allem Gelb, Orange, Himbeerrot und intensive Blautöne gelten nicht mehr als tabu. Der Trend zu üppiger Dekoration auf der Sandalette hält an. Kaum ein Stand, an dem es nicht glitzerte oder blinkte.

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