Schülerkolumne „Das Land muss mehr Lehrkräfte einstellen“

Düsseldorf · Schüler-Kolumne Langfristige Unterrichtsausfälle belasten Schüler und Lehrer gleichermaßen.

Kaum ein Thema sorgt in der schulpolitischen Debatte für so viel Aufruhr wie der Mangel an Lehrpersonen – immer wieder hört man von langfristigen Unterrichtsausfällen, viel zu großen Kursen, von Problemen, den Abiturstoff angemessen zu behandeln. Dazu kommt, dass die Politik zwar stets Verbesserungen ankündigt und das Problem zu sehen scheint, jedoch letztendlich nichts passiert. Die Folgen dieser leeren Versprechen spiegeln sich unausweichlich wider in weiterem Unterrichtsausfall und überlasteten Lehrkräften. Egal ob in Unter-, Mittel- oder Oberstufe: Dieser langfristige Ausfall sorgt für gravierende Lücken in dem, was man für das Abitur braucht. Wenn es am Ende der Klasse 9 oder 10 an die Fachwahlen für die Oberstufe geht, bekommt man beim Äußern des Fachwunsches oft ein „Das kannst du leider nicht wählen, für den Kurs fehlen uns die Lehrer“ zu hören. Den eigenen Interessen kann schlecht oder gar nicht nachgegangen werden.

Wenn der Unterricht dann angeboten wird und auch stattfindet, stehen die Lehrkräfte oft in überfüllten Klassenräumen. Das ist nicht nur für die Lehrer anstrengend, auch die Schüler leiden darunter: Individuelle Betreuung ist quasi nicht mehr möglich. Der erhöhte Lärmpegel trägt auch nicht zu einer angenehmeren Lernatmosphäre und besserer Stimmung bei.

All diese Probleme sind Teil des täglichen Schullebens, und laut Bertelsmann-Stiftung wird sich die Situation bis 2025 weiter zuspitzen. Da ist es fast schon zynisch, dass das Schulministerium NRW sich bei seinen Stellenausschreibungen auf eine Prognose aus dem Jahr 2011 verlässt und dem zuständigen statistischen Landesamt bisher auch keinen Auftrag für das Erstellen einer neuen Prognose gegeben hat.

Die BSV Düsseldorf ist der Meinung, dass das Problem in den langfristigen, vermeidbaren Ausfällen liegt, nicht etwa bei kürzeren Krankheitsausfällen. Der Lehrkräftemangel kann politisch beseitigt werden. Es kann nicht sein, dass zum einen die Bildung der Schülerschaft leidet und zum anderen sogar die Gesundheit der Lehrer. Deshalb ist es wichtig, dass nicht immer nur leere Versprechen gemacht werden, sondern dass endlich das Nötige getan wird, um allen Schulen eine angemessene Lehrerzahl zu garantieren.

Die Autoren Jacob Jürgens und David Hahn gehören der Bezirksschülervertretung an.

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