Lehrer-Kolumne Schulen haben die Wahl

Düsseldorf · Schüler wählen Ende November in Düsseldorf einen neuen Jugendrat. Die Mitglieder setzen sich für die Interessen junger Menschen ein.

 Christian Jahrsen unterrichtet am Wim-Wenders-Gymnasium.

Christian Jahrsen unterrichtet am Wim-Wenders-Gymnasium.

Foto: Christian Jahrsen

Noch drei Wochen, dann ist es wieder soweit. Wahltag! Unsere Schüler haben am 27. November die Wahl. Diesmal geht es nicht um einen Multiple-Choice-Test, den es zu bestehen gilt. Vorher muss auch nicht geübt werden! Nein! Es wird noch ernster und zukunftsträchtiger: Es geht um den neuen Jugendrat unserer Stadt. „Jugend…äh…Was?“ Ja, es gibt ihn: 31 engagierte Jugendliche, die für die nächsten drei Jahre die Interessen und Bedürfnisse der Kinder- und Jugendlichen in Düsseldorf wahrnehmen.

Dabei arbeiten sie wie die Großen: Die Sitzungen finden im Rathaus statt und haben einen Zweck: mitmischen! Anfragen und Anträge an unseren Oberbürgermeister und seine Kollegen stellen! Längere Öffnungszeiten der Bibliothek? Mehr Spielplätze im Stadtzentrum? Mehr Laptops an die Schulen? Alles das und noch viel mehr Ideen können weitergegeben werden. Mit dem Jugendrat haben die Jugendlichen seit gut zwölf Jahren eine Stimme. Und das ist wichtig. Seine Meinung zu sagen und seine Interessen in der Gesellschaft zu vertreten, heißt zu allererst in unserer Demokratie: das aktive und passive Wahlrecht nutzen. Bedeutet nichts anderes als: Wählen und wählbar sein. Es gibt doch nichts Besseres, als zu erkennen, dass man selber etwas bewirken, verändern kann – und dies „live“ mitzuerleben.

Gerade für die jungen Schüler ist das wichtig, weil sie die Folgen ihres Engagements unmittelbar spüren. Für sie ist es dabei gut, dass sie lernen, lokal übergreifend zu denken und nicht ihren Wirkungskreis als Schülervertretung am Schultor als beendet ansehen. Deswegen ist es für mich gar keine Frage, der Stadt bei der Umsetzung der Wahl zu helfen und die Aula zum großen Wahllokal umzufunktionieren. Die Schüler werden auf ihre erste Ratswahl natürlich vorbereitet. Neben dem Unterricht dienen zwei Infoveranstaltungen dazu, die demokratische Entscheidungsfindung zu unterstützen. Eine Art Casting der Kandidaten rundet das demokratische Serviceprogramm in Oberbilk ab. Selbst kandidieren kann bei mir am frisch gegründeten Wim-Wenders-Gymnasium momentan aus Altersgründen noch keiner. Der olympische Gedanke zählt, und es lohnt sich. Schüler müssen früh erkennen, dass demokratisches Handeln gefördert wird, dass es sich lohnt, mitzumischen, um etwas zu bewirken. So ist Ende November auch Wahltag für alle Schulen.

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