Schulstart in Düsseldorf Schüler fürchten einen zweiten Lockdown

Düsseldorf · Auch die Maskenpflicht am Sitzplatz sorgt für Diskussionen. Nicht alle Heranwachsenden kommen mit einer ganztägigen Tragepflicht zurecht. „Besser wäre es, Lerngruppen zu halbieren“, sagt ein Düsseldorfer Gymnasiast.

 Am Georg-Büchner-Gymnasium tragen die Pausenaufsichten Warnwesten.

Am Georg-Büchner-Gymnasium tragen die Pausenaufsichten Warnwesten.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die dynamische Entwicklung der Pandemie stellt Schüler und Lehrer vor enorme Herausforderungen. Das wurde gleich am ersten Schultag nach den Herbstferien deutlich. „Wir sollen im kommenden Jahr Abi machen und machen uns große Sorgen, wie wir das bei einem zweiten Lockdown überhaupt hinkriegen sollen“, sagt Nadia Idrissou. Die 19-Jährige geht auf die Dieter-Forte-Gesamtschule in Eller.

Vor den Ferien mussten sie und viele andere aus ihrem 13. Jahrgang in die Quarantäne. Ein Mitschüler war positiv auf das Virus getestet worden. „In so einer Phase lernt man halt zu Hause, aber den Unterricht vor Ort kann das nicht ersetzen“, sagt sie. Idrissou versteht zudem nicht, warum andere Gruppen nach ein paar Tagen und einem negativen Test die Quarantäne vorzeitig verlassen können, Schüler aber nicht.

Viele Fragen wirft auch die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Unterricht auf. „Die Infektionszahlen sind hoch und vom Prinzip her ist niemand dagegen, aber die Einschränkungen empfinden viele von uns als belastend“, sagt Jan Crienen. Der 18-Jährige geht auf das Georg-Büchner-Gymnasium in Golzheim und hat gleich am Montag eine Klausur mit Mund-Nasen-Schutz schreiben müssen. „Irgendwann kratzt es im Hals, das Gesicht wird feucht – all das schränkt die Leistungsfähigkeit ein“, sagt er.

Sein Mitschüler Lennart Dentzer schlägt vor, deshalb die Lerngruppen zu verkleinern, um so größere Abstände zu ermöglichen. Dann könne man „Zeitfenster fürs Abnehmen der Maske zulassen“. Die Probleme versteht Schulleiterin Inge Schleier-Groß. „Das dauerhafte Tragen ist ein notwendiges Übel, aber es erschwert unter anderem den Fremdsprachen-Unterricht.“ Dagegen kamen die meisten Schüler mit dem mehrmaligen Stoßlüften pro Stunde ganz gut klar. „Aber es wird ja noch viel kälter“, gibt Gymnasiastin Anna Kalus zu Bedenken.

Nach Einschätzung von Schuldezernent Burkhard Hintzsche ist der Betrieb an den 180 Standorten am Montag gut angelaufen. „Besonders freut mich, dass die meisten Grundschüler die Masken tragen, auch wenn es dort freiwillig ist.“

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