Internationales Symposium mit 2000 Experten in Düsseldorf Künstliche Intelligenz hilft bei Darmkrebs

Düsseldorf · Das EVK zeigt bei einem internationalen Symposium, wie sie bei Vorsorge und Therapie eingesetzt wird.

 Professor Horst Neuhaus ist der Chefarzt der Medizinischen Klinik am EVK

Professor Horst Neuhaus ist der Chefarzt der Medizinischen Klinik am EVK

Foto: EVK/Robert Poorten/EVK

Vom 6. bis 8. Februar treffen sich im Düsseldorfer Maritim Hotel rund 2000 Teilnehmer aus mehr als 50 Ländern, um beim Internationalen Endoskopie Symposium dabei zu sein, das Horst Neuhaus, Chefarzt der Medizinischen Klinik am EVK, bereits zum 22. Mal veranstaltet. In diesem Jahr geht es insbesondere um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Erkennung und Behandlung von Darmkrebs. Zwei ganz neue so genannte KI-Assistenten werden vorgestellt.

Sie unterstützen Ärzte während einer Darmspiegelung (Koloskopie) – übrigens nicht nur die wichtigste Methode zur Früherkennung von Darmkrebs, sondern auch sehr sicher und absolut schonend für den Patienten – bei der Diagnose. Sie helfen aber auch bei der Entscheidung, ob eine endoskopische Therapie ausreichend oder ein chirurgischer Eingriff notwendig ist.

Eines dieser beiden KI-Systeme nennt sich „GI Genius Modul“ und kann Ärzten dabei helfen, während der Koloskopie Krebsvorstufen, beispielsweise einen in den Falten der Darmwand versteckten und somit leicht zu übersehenden Polypen, zu erkennen. „Der untersuchende Arzt bekommt ein akustisches Signal, zudem wird der Polyp auf dem Bildschirm in Form eines grünen Rechtecks gekennzeichnet“, erklärt Neuhaus.

Auch bei der Frage, ob ein solcher Polyp nun tatsächlich bereits eine Krebserkrankung darstellt, oder ob er harmlos ist, hilft ein KI-Assistent, beispielsweise „Endobrain“, sehr zuverlässig. „Endobrain“ ist ein lernfähiges System, das während der Koloskopie Bilder aus dem Inneren des Darms in 500-facher Vergrößerung an den Computer übermittelt. Dort prüft eine Software an 300 Einzelmerkmalen ganz genau, ob eine harmlose Wucherung oder eben doch bereits eine Darmkrebsvorstufe vorliegt. Mehr als 90 Prozent solcher Polypen werden dabei übrigens korrekt identifiziert.

Chefarzt Neuhaus und Torsten Beyna, Ärztlicher Leiter der Endoskopie am EVK, sind von den neuen KI-Assistenten überzeugt. „Gemeinsam mit den KI-Assistenten finden wir noch zuverlässiger Krebsvorstufen, was auch in ersten Studien belegt ist. Die Entwicklung der Medizin und der Medizintechnik ist hier auf einem sehr guten Weg. Darmkrebsvorsorge durch KI-gestützte Koloskopie verspricht eine noch größere Chance, Darmkrebserkrankungen zu vermeiden beziehungsweise sie sehr frühzeitig zu erkennen“, sagen beide übereinstimmend.

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