Düsseldorfer Kandidaten-Check So will Helmut Born in den Bundestag einziehen

Düsseldorf · Helmut Born möchte im September für die Düsseldorfer Linke in den Bundestag einziehen. Wie er das schaffen will, wofür er steht und wie seine Chancen stehen.

 Helmut Born (Die Linke), hier an der Schadowstraße, will sich für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Düsseldorf einsetzen.

Helmut Born (Die Linke), hier an der Schadowstraße, will sich für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in Düsseldorf einsetzen.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Bei der Bundestagswahl am 26. September wird in den beiden Düsseldorfer Wahlkreisen jeweils ein Direktmandat vergeben. Um bei der Wahlentscheidung zu helfen, stellen wir die Bewerber der sechs im Bundestag vertretenen Parteien vor – jetzt aus dem nördlichen Wahlkreis 106.

Wer ist der Kandidat? Helmut Born (Die Linke) wurde 1952 in Düsseldorfer-Unterrath geboren, ist gelernter Metzger und hat lange als Gewerkschafter gearbeitet. Zuletzt war er Betriebsratschef bei Kaufhof, bis er 2016 in Rente ging. Er lebt in Lichtenbroich, ist verheiratet, hat zwei Kinder und drei Enkelkinder, fährt gerne Fahrrad und ist Fortuna-Fan.

Was sind die wichtigsten politischen Stationen? Politisiert hat sich Helmut Born während des Vietnamkriegs in den 70er Jahren, sagt er. Von 1999 bis 2003 war er in der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) aktiv und war 2005 Gründungsmitglied der WASG in Düsseldorf, die sich 2007 mit der PDS zur Partei Die Linke zusammenschloss. Im vergangenen Jahr ist Born für die Linke in den Stadtrat eingezogen. Bei den Bundestagswahlen kandidiert er nun zum vierten Mal.

Wofür steht der Kandidat politisch? In der Ratsfraktion ist Helmut Born Sprecher für gesundheits- und sozialpolitische Themen. Vor allem die Corona-Pandemie und ihre sozialen Auswirkungen haben ihn zuletzt beschäftigt. Der 69-Jährige fordert eine Verbesserung des Gesundheitssystem, das wieder weitgehend in öffentliche Hand überführt werden sollte. Dazu gehört, dass keine Krankenhäuser mehr geschlossen werden und mehr Pflegepersonal ausgebildet, eingestellt und besser bezahlt wird. In der Klimapolitik fordert er schnelleres Vorgehen und mehr Regulierung.

Was will Helmut Born für Düsseldorf erreichen? Er fordert kurzfristige Verbesserungen beim öffentlichen Nahverkehr wie häufigere Fahrten von Bussen und Bahnen, langfristig müsse der gesamte ÖPNV ausgebaut und – über Umlagen finanziert – für alle Bürgerinnen und Bürger kostenlos werden. Auch den Kreis der Düsselpass-Berechtigten will er ausweiten, damit mehr Menschen von den Vergünstigungen profitieren, sagt Born.

Wie stehen die Chancen? Ein Direkteinzug in den Bundestag ist unwahrscheinlich, Helmut Born hat keinen Listenplatz. Er wäre zufrieden, wenn die Linke im Norden sechs bis sieben Prozent holen, sagt er.

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