Frauen rufen nachts Kammerjäger Abzocker nehmen 4000 Euro für Wespennest-Entfernung

Düsseldorf. · Mitten in der Nacht riefen zwei Frauen in Düsseldorf einen Kammerjäger an, weil sie ein Wespennest in ihrer Wohnung entdeckt hatten. Nach einer Stunde waren die Wespen weg, dafür gab es eine saftige Rechnung.

 Die Entfernung des Wespennestes schlug mit 4000 Euro zu Buche.

Die Entfernung des Wespennestes schlug mit 4000 Euro zu Buche.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Was tun, wenn man ein Wespennest in seiner Wohnung entdeckt? Diese Frage stellte sich in der Nacht von Montag auf Dienstag zwei 29 und 31 Jahre alten Düsseldorferinnen, als sie ein Nest in ihrer Wohnung entdeckten. Die beiden Frauen wandten sich in ihrer Not gegen 01.30 Uhr an den Notdienst einer Schädlingsbekämpfungsfirma, deren Kontaktdaten die Frauen im Internet gefunden hatten. Über eine Handynummer nahm die „Firma“ den Auftrag an.

Zwei Stunden später erschienen dann zwei "Kammerjäger" an der Wohnung der Frauen und entfernten das Wespennest. Für die Arbeiten brauchten sie etwa eine Stunde und präsentierten. Danach präsentierten die beiden "Kammerjäger" den Frauen eine Rechnung in Höhe von über 4.000 Euro. Die beiden Düsseldorferinnen überwiesen vor Ort einen Teilbetrag per Debitkarten.

Um den Rest bar zu entrichten, mussten sie aber noch gemeinsam mit den beiden Kammerjägern zu verschiedenen Geldautomaten gehen. Am nächsten morgen erstatteten die beiden Frauen umgehend Anzeige bei der Polizei Düsseldorf. Die Kriminalpolizei ermittelt inzwischen unter anderem wegen des Verdachts des Wuchers.

Um ähnliche Situationen zu vermeiden gibt die Polizei folgende Ratschläge:

  1. Achten Sie bei der Wahl des Anbieters auf örtliche Firmen, die einen möglichst kurzen Anfahrtsweg haben. Ein Blick in das Impressum einer Internetseite kann ein Anhaltspunkt sein.
  2. Schildern Sie Ihr Problem möglichst genau am Telefon. Seriöse Firmen nennen Ihnen Anfahrtskosten und Stundensätze. Bitten Sie um einen mündlichen Kostenvoranschlag.
  3. Lesen Sie sich vorgelegte Dokumente genau durch, bevor Sie etwas unterschreiben.
  4. Lassen Sie sich eine detaillierte Rechnung vorlegen aus der die einzelnen Leistungsposten nachvollziehbar sind.
  5. Zahlen Sie nicht an der Haustür. Überweisen Sie den Rechnungsbetrag erst wenn Sie sich sicher sind, dass dieser gerechtfertigt ist.
  6. Setzt Sie ein Mitarbeiter unter Druck, den Rechnungsbetrag sofort oder in bar zu zahlen, rufen Sie die Polizei.
(anhe)
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