Shopping in Düsseldorf Händler freuen sich über Gäste der Boot

Düsseldorf · Vom verkaufsoffenen Sonntag waren viele Kunden überrascht. Er war erst kurzfristig genehmigt worden.

 Die Innenstadt war voll am Sonntag, allerdings eher zufällig. Denn viele Besucher wussten vorher nicht, dass die Geschäfte öffnen. Gekauft wurde trotzdem.

Die Innenstadt war voll am Sonntag, allerdings eher zufällig. Denn viele Besucher wussten vorher nicht, dass die Geschäfte öffnen. Gekauft wurde trotzdem.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Gleich in doppelter Hinsicht wurde das vergangene Wochenende in Düsseldorf von der Wirtschaft mit Spannung erwartet. Einerseits, weil mit der Boot am Samstag die weltweit führende Messe für Boots- und Wassersporthersteller in den Messehallen eröffnet wurde. Andererseits, weil passend zu dem Großevent auch der erste verkaufsoffene Sonntag des Jahres in der Innenstadt anstand. Die Messe lockt jährlich hunderttausende Besucher in die Landeshauptstadt – Großveranstaltungen wie diese sind eine wichtige Voraussetzung, dass verkaufsoffene Sonntage überhaupt genehmigt werden. Doch profitieren auch die Händler von so einem Besucherstrom?

Das sagen die Händler Marco Lorenz vom Dekorations- und Kostümausstatter „Arthur-Platz“ hatte mit so einem Besucherandrang nicht gerechnet. „Ich bin angenehm überrascht. So einen starken Sonntag haben wir sonst eigentlich nur zur Adventszeit, wenn der Weihnachtsmarkt steht“, sagt Lorenz. Und das, obwohl der Januar naturgemäß ein schlechter Monat für den Einzelhandel sei. „Aber die Boot hat viele Besucher in die Stadt gelockt. Gerade erst waren zwei da, die sich über die Möglichkeit zum Einkaufen gefreut haben.“ Auch Jan Schnartmann, Geschäftsführer vom Kaufhof an der Königsallee, zeigte sich zur Halbzeit zufrieden mit den Besucherzahlen. Bei der Umsatzerwartung sei im Vergleich zu anderen Wochentagen allerdings noch Luft nach oben. „Der Sonntag ist nun mal ein Eventtag. Da kommen die Leute aus anderen Gründen in die Innenstadt, als nötige Tageskäufe zu erledigen“, sagt Schnartmann. Generell halte er die Verknüpfung des verkaufsoffenen Sonntags zu einer Tagesbesuchsmesse für ein sehr sinnvolles Konzept. Jens Jacobs, Angestellter im Delikatessengeschäft „Geschmackssache“ am Burgplatz, zeigte sich jedoch enttäuscht über die Organisation der städtischen Tourismus- und Marketingagentur. „Wir haben erst vor fünf Tagen per Mail Bescheid bekommen, dass dem Antrag für den 20. Januar stattgegeben wurde. Das macht mich wütend. Arbeitnehmer für den Tag zu finden, ist bei so zeitnaher Planung schwer. Zudem konnte so fast gar nicht für den Tag geworben werden “, sagt Jacobs.

Das sagen die BesucherEin Blick durch die Innenstadt zeigte, dass die Stadt voll war. Jedoch waren fast alle Besucher eher zufällig zu ihrem Shopping-Erlebnis gekommen. Jörg Dammann und seine Freundin etwa wollten ursprünglich das schöne Wetter bei einem Rheinspaziergang genießen. „Der verkaufsoffene Sonntag hat uns überrascht. In Münster sind die schon lange verboten“, sagt der Neu-Düsseldorfer. Auch Carla Ochel nutzte den überraschenden Umstand für ein paar Einkäufe. Nach eigener Aussage konnte sie nicht anders. „Die Schuhe haben fast schon Mama zu mir gesagt“, begründet die 23-Jährige ihre Entscheidung.

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