Nach Skandalen in Düsseldorfer Bad Grüne wollen OB Geisel im Bäder-Aufsichtsrat attackieren

Düsseldorf · Der Oberbürgermeister habe sich nach der jüngsten Räumung des Rheinbades unprofessionell verhalten. FDP fordert Maßnahmenkatalog.

 Bäderchef Roland Kettler, OB Thomas Geisel und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (v.l.) bei der Pressekonferenz im Rathaus

Bäderchef Roland Kettler, OB Thomas Geisel und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (v.l.) bei der Pressekonferenz im Rathaus

Foto: Anne Orthen (ort)

Der Aufsichtsrat der Bädergesellschaft tritt am Mittwoch zusammen, um die Situation des Rheinbads in einer zweiten Sondersitzung zu diskutieren. Beantragt hat sie Bürgermeister Wolfgang Scheffler (Grüne), der Mitglied im Aufsichtsrat ist. Ihm geht es um die mittlerweile drei Räumungen des Bades, aber auch den Umgang der Stadtspitze damit. „Oberbürgermeister Geisel hat sich unprofessionell verhalten“, sagt Scheffler. Er habe am Tag nach der dritten Räumung bei einer Pressekonferenz von Jugendbanden im Bad gesprochen, musste dies zwei Tage später jedoch öffentlich zurücknehmen. Eine Schlappe, die auch der Bädergesellschaft schade.

Zur Sprache kommt zudem die Stellungnahme von Aufsichtsrätin Monika Lehmhaus (FDP), die danach gefragt hatte, warum das Amt für Integration nicht im Kostenpflichtiger Inhalt Rheinbad tätig geworden ist. Hintergrund: Viele der problematischen Jugendlichen, die als Störer aufgetreten sind, sollen laut Bädergesellschaft einen Migrationshintergrund haben. Mittlerweile ist klar, dass das Jugendamt der Bädergesellschaft seine Hilfe angeboten hat. Vielleicht kenne man sogar einige der Jugendlichen, hatte Amtsleiter Johannes Horn ausgeführt.

Lehmhaus will im Aufsichtsrat einen Maßnahmenplan auf den Weg bringen. Die Liberale ist Pädagogin und unterstützt seit acht Jahren das Projekt „sports partner ship“ in Stadtteilen mit sozialem Handlungsbedarf. Zu ihren Vorschlägen gehört, dass die Hausordnung der Bädergesellschaft (BG) mit Piktogrammen so deutlich erklärt wird, dass sie auch jeder versteht, der der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Damit einhergehen müsse eine Nulltoleranzstrategie bei der Durchsetzung der Ordnung, zu der auch ein Alkoholverbot gehören solle. Zudem sollten die Security-Kräfte am Eingang die Taschen durchsuchen. „Messer, Reizgas und Glasflaschen sind in Bädern verboten“, sagt Lehmhaus. Personalisierte Bäderkarten, eine Aufstockung des Personals und präventive Angebote wie Turmspringen mit Musik oder Geschicklichkeitswettbewerbe im Wasser komplettieren den Forderungskatalog.

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