Wahlkampf in Düsseldorf Düsseldorfer Grüne wollen Schnell-Fahrradweg auf der Toulouser Allee einrichten

Düsseldorf · Oberbürgermeister-Kandidat Stefan Engstfeld will die Parkspur nach der Kommunalwahl in eine Express-Route für den Radverkehr umwandeln. Die Grünen fordern außerdem eine Firma für den Radwegebau.

 Die Grünen-Politiker Stefan Engstfeld (v.r.), Mirja Cordes und Norbert Czerwinski mit Radweg-Schildern auf der Toulouser Allee.

Die Grünen-Politiker Stefan Engstfeld (v.r.), Mirja Cordes und Norbert Czerwinski mit Radweg-Schildern auf der Toulouser Allee.

Foto: Arne Lieb

Die Grünen wollen die rechte Fahrspur der Toulouser Allee in beiden Fahrtrichtungen dem Radverkehr überlassen – und sie zu einer zentralen Achse für ein Express-Radwegnetz durch die Innenstadt machen. Oberbürgermeister-Kandidat Stefan Engstfeld, Kreisparteisprecherin Mirja Cordes und Rats-Fraktionschef Norbert Czerwinski sprechen sich zudem dafür aus, dass Düsseldorf eine Tochterfirma gründet, um den Radwegebau zu beschleunigen. Vorbild soll die Schulbaufirma IPM sein. „Wir brauchen eine Verkehrswende“, sagt der Landtagsabgeordnete Engstfeld, der bei der Wahl am 13. September um das Oberbürgermeister-Amt kandidiert. „Ein Schritt dazu ist ein massiver Ausbau von Radwegen.“

Die Grünen kritisieren die Toulouser Allee, deren Planung noch aus der Zeit der schwarz-gelben Ratsmehrheit stammt, seit jeher als unzeitgemäße Planung für eine autogerechte Stadt. Dass die rechte Spur inzwischen als Parkplatz für Autos dient, weil die Straße offenbar weniger genutzt wird als einst gedacht, will die Partei nicht hinnehmen. Kreisverbandssprecherin Cordes kritisiert, dass Radverkehr bislang nicht vorgesehen sei und Radfahrer die parallel verlaufenden Achsen wie die Tussmannstraße nutzen sollten. „Dort muss man sich hinter dem Parksuchverkehr durchschlängeln“, sagt Cordes. „Dabei wäre die Toulouser Allee eine perfekte Achse für mehr Tempo im Radverkehr.“

Die Grünen sehen den Radweg als Baustein für Schnellrouten, die bis in die Nachbarstädte führen. Der Siegeszug der E-Bikes mache das Rad für mehr Berufspendler attraktiv, auch die Coronakrise habe mehr Menschen zum Umstieg bewegt. Diese Trends müssten unterstützt werden, meinen die Grünen-Politiker.

Zugleich fordern die Grünen, dass eine Frma gegründet wird, die schneller Personal einstellen und Pläne umsetzen kann als das Verkehrsamt. Ihrer Darstellung nach scheitern bisherige Anläufe zur Stärkung des Radverkehrs – die Grünen befinden sich in der Ratsmehrheit mit SPD und FDP – oft an der Stadtverwaltung. Amtsinhaber Geisel habe sich als „Ankündigungs-OB“ entpuppt, der schon die großen Pläne für den Radverkehr bei der Bewerbung für die Tour de France nicht umgesetzt habe, so Engstfeld.

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