Freiwillige Feuerwehr Ein Hobby mit hoheitlichen Aufgaben

Düsseldorf · Die Freiwillige Feuerwehr unterhält in Düsseldorf acht Löschgruppen, darunter den Umweltschutzzug (UWZ ) und dem Technik- und Kommunikationszug (TKZ). Das sind zwei Sondereinheiten, deren Einsatzgebiete ebenso abwechslungsreich wie spannend sind.

 Bastian Heckmann ist der Einheitsführer vom Technik- und Kommunikationszug der Freiwilligen Feuerwehr.

Bastian Heckmann ist der Einheitsführer vom Technik- und Kommunikationszug der Freiwilligen Feuerwehr.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Brand- und Katastrophenschutz ist in Düsseldorf hauptsächlich eine Aufgabe der Berufsfeuerwehr? Weit gefehlt: Einen nicht zu unterschätzenden Teil macht die Freiwillige Feuerwehr aus. Neben den acht Löschgruppen unterhält diese mit dem Umweltschutzzug (UWZ ) und dem Technik- und Kommunikationszug (TKZ) zwei Sondereinheiten, deren Einsatzgebiete ebenso abwechslungsreich wie spannend sind.

„In der öffentlichen Wahrnehmung wird es manchmal vergessen, aber die Feuerwehr ist in einer Großstadt wie Düsseldorf ein Gemeinschaftsdienst“, erklärt Ludwig Schwaderlapp, UWZ-Einheitsführer. Und so sind die freiwilligen Einheiten nicht etwa der Berufsfeuerwehr untergeordnet, sondern bilden mit ihr die Feuerwehr Düsseldorf. Während die acht Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr hauptsächlich in den Randgebieten der Stadt zu finden sind, haben sich die Sondereinheiten UWZ und TKZ bei der Feuerwache 10 an der Posener Straße angesiedelt.

Dort kann der Umweltschutzzug je nach Situation und Gefahrenlage auf Dekontaminations- und Erkundungsfahrzeuge zurückgreifen. „Wir unterstützen die Berufsfeuerwehr und rücken mit ihnen aus. Unsere Spezialgebiete sind Unfälle oder Katastrophen mit Chemikalien, Öl, aber auch Gefahren durch Terror oder Sturm- und Hochwassereinsätze“, so Schwaderlapp. Als 14-Jähriger stieß er über die Jugendfeuerwehr zum UWZ und ist mit mittlerweile 30 Jahre Einheitsführer für den 40 Personen starken Einsatzzug. Von seiner Truppe,  zu der sowohl Richter, als auch Unternehmensberater und Studenten gehören, erwartet er vor allem eins: Vertrauen. „Hier muss man sich immer auf den anderen verlassen können, das ist ganz wichtig.“

Das sieht Bastian Heckmann, Einheitsführer des TKZ, genau so. Auch der 35-Jährige ist seit 19 Jahren ein Teil der Freiwilligen Feuerwehr. „Wir treffen uns auch außerhalb unserer Tätigkeit sehr oft und pflegen die Kameradschaft. Jede Einheit ist nur so gut wie der Zusammenhalt.“ Für Heckmann ist wichtig herauszustellen, dass die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr mehr sind, als nur ein Verbund von Kollegen.

Auf der einen Seite steht das Hobby und die Lust mit Freunden etwas zu unternehmen, auf der anderen Seite die Verantwortung. „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir einer hoheitliche Aufgabe nachgehen. Durch unsere Kleidung, Materialien und Fahrzeuge sind wir nicht als Freiwillige Feuerwehr zu identifizieren. Wenn wir im Einsatz sind, nehmen uns alle Bürger als normale Feuerwehrleute wahr.“

Um dafür gerüstet zu sein, treffen sich die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr wöchentlich und proben den Ernstfall. Heckmanns TKZ hat jeden Dienstag Übungsabend und kommt auch samstags zusammen. Dann werden Grundlagen vermittelt, aber auch die Aufgaben des technisch versierten Zuges besprochen. „Wir sind immer dabei, wenn es brenzlig wird. Dann sorgen wir unter anderem dafür, dass die Kommunikation vor Ort stimmt, stellen Beleuchtungssysteme auf, bringen Material und kümmern uns um den Versorgungsnachschub“, erklärt Heckmann.

Insgesamt kam der Einsatzzug 2017 auf über 90 Einsätze, der UWZ blickt auf eine ähnliche Zahl zurück. Wenn die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr zu einem Einsatz gerufen werde, müssen sie sich zur Wache an die Posener Straße begeben. Zehn bis maximal 15 Minuten brauchen die meisten. Mit einem Großteil der Arbeitgeber ist dies auch abgesprochen, sodass es selten Probleme gibt.

Optimistisch blicken Heckmann und Schwaderlapp der Zukunft ihrer Einsatzzüge entgegen, vor allem wenn es um den Nachwuchs geht. „Die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr ist wichtig für den Unterbau“, meint Schwadelapp. Heckmann konnte zuletzt im Jugendbereich des TKZ einen Zuwachs vermelden. Mit zwölf Jahren kann man beitreten. Natürlich wird man dann noch nicht mit auf Einsätze genommen, zunächst sollen die Grundlagen spielerisch vermittelt werden und Teambuilding-Maßnahmen den Zusammenhalt fördern. Mit 18 Jahren darf man der aktiven Truppe beitreten und bekommt eine Grundausbildung. „Generell kann man sich melden, auch wenn man im Vorfeld noch nie was mit der freiwilligen Feuerwehr zu tun hatte. Viele Düsseldorfer oder Zugezogene nutzen den Verein, um Anschluss zu finden und Leute kennenzulernen“, ergänzte Tobias Schülpen, Sprecher der Feuerwehr Düsseldorf.

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