Mit 100.000 Euro dotiertes Kunstwerk Düsseldorfer erschafft Riesen-Blitz
An der Grenze von Kölsch und Alt materialisiert sich ab Freitagabend um 20 Uhr ein riesiger Blitz. Der Düsseldorfer Künstler Thomas Stricker schuf die mit 100.000 Euro dotierte Kunstpreis-Skulptur mit dem Namen "Permanent Lightning", die am Eingang zum Gartenschaugelände in Grevenbroich zu sehen sein wird.
Sie gilt als "Energie-Hauptstadt" Deutschlands. Nachdem die Stiftung der Sparda-Bank ihren Kunstpreis für Grevenbroich auslobte, entstand der Gedanke, sich mit dem Beinamen der Stadt zu beschäftigen. "Die Idee lag nicht in der Schublade, sondern ist in der Auseinandersetzung mit dem Ort entstanden", sagt Stricker.
Den Blitzeinschlag als aktuelles Symbol für die Wirtschaftskrise und den Klimawandel zu verstehen, verneint Stricker dagegen. "Ich verarbeite nicht die Krise zur Skulptur. Es ist ein künstlerischer Versuch, Immaterielles in Materielles zu verwandeln, eine kurze Zeitspanne in eine permanente Form zu gießen, die Zeit anzuhalten, um den Himmel auf die Erde zu holen", sagt er. "Man könnte auch sagen, es ist der Versuch, etwas festzumachen, was nicht festzumachen ist — um zu zeigen, dass nicht alles festzumachen ist."
Der Düsseldorfer machte zuletzt in seiner Heimatstadt auf sich und seine Himmelskunst aufmerksam. Nachdem bekannt wurde, dass die U-Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie künstlerisch gestaltet werden sollen, reichte Stricker einen besonderen Entwurf ein. Seine Idee hatte Erfolg.
So holt Stricker im Bahnhof an der Benrather Straße ab 2014 mit seinem Konzept ebenfalls den Himmel auf die Erde und eröffnet dabei unendliche Weiten: Seine Video-Installation wird am Bahnsteig den Blick aus einem Raumschiff-Fenster suggerieren und lässt dabei das Weltall vorbei schweben.
Der Blitz in Grevenbroich ist zwölf Meter lang, zwei Tonnen schwer und könnte ein neues Wahrzeichen der Stadt werden. Die Plastik "Permanent Lightning" ist ab Freitagabend am Eingang zum Landesgartenschaugelände gegenüber des alten Rathauses zu sehen.
