Düsseldorf Düsseldorfer erobern die Terrassen

Düsseldorf · Die Gastronomen rüsteten am Freitag auf. Wer das Mobiliar griffbereit hatte, baute seine Außenterrasse auf.

 Probesitzen: Schon Freitag nahmen viele Düsseldorfer vor dem Kö-Bogen Platz. Von Samstag an gibt es eine improvisierte Außenterrasse.

Probesitzen: Schon Freitag nahmen viele Düsseldorfer vor dem Kö-Bogen Platz. Von Samstag an gibt es eine improvisierte Außenterrasse.

Foto: Andreas Endermann

Sonne pur, bis zu 18 Grad: Früher als erwartet startet Düsseldorf in die gastronomische Außensaison. Im Ordnungsamt stapelten sich in den vergangenen Tagen die Anträge auf Genehmigung einer Freiluft-Terrasse. "Viele Wirte reagieren spontan auf die vielversprechenden Wetterprognosen", sagt Sebastian Veelken, Vize-Chef im Ordnungsamt. Ohnehin liegen Latte macchiato und süffiges Alt unter freiem Himmel im Trend. Selbst im nun zu Ende gehenden Winterhalbjahr. "Im Dezember 2012 gab es 238 Genehmigungen, ein Jahr später waren es bereits 276. Vermutlich spielt der Nichtraucherschutz eine Rolle", sagt Veelken. Doch das ist nur der Anfang. Im Hochsommer wird die Zahl der erteilten Genehmigungen auf rund 950 steigen.

Spontan reagierte am Freitag Bruno Albrecht vom Palio Poccino am Kö-Bogen — ungeachtet einer kurzen Eintrübung am Nachmittag. 4000 Euro machte der Geschäftsmann locker, um bereits vor dem Aufbau seiner eigentlichen Terrassenmöbel gut 100 Gäste unter freiem Himmel bewirten zu können. "Für die Außenanlage warte ich seit sechs Monaten auf die Genehmigung. Am Freitagnachmittag erhielt ich eine vorläufige Erlaubnis", wundert er sich über den langen Vorlauf.

Früher als erwartet wird auch die "Cocktailbar" an der Rheinuferpromenade eröffnet. Eigentlich wollte man — wie im vergangenen Jahr — im April den Betrieb aufnehmen. Doch nach den Wetterprognosen für dieses Wochenende entschied man am vergangenen Dienstag kurzfristig, alles daran zu setzen, um bereits heute zu eröffnen, sagt Betriebsleiter Markus Schröder. Dafür würden alle Mitarbeiter Tag und Nacht arbeiten. Die Stühle waren Freitagmittag noch übereinandergestapelt — dafür wurden die Getränke schon gekühlt. Auf eine Sache müssen die Gäste allerdings noch etwas warten: Der Sand wird erst im kommenden Monat aufgeschüttet. "Aber mit den Cocktails in der Hand und dem Blick auf den Rhein werde ich hier morgen trotzdem Strandfeeling haben", meint Studentin Sandra Lichtenkamp.

Nicht alle Wirte können spontan auf das Sonnenwetter reagieren. "Manche Kollegen haben ihr Mobiliar in Winterlagern, wollen erst nach Ostern durchstarten. Für ein besonders sonniges März-Wochenende lohnt der Aufbau in diesen Fällen nicht", sagt Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadt-Gastronomen. Die Wirtin des "Knoten" lässt auch ihre eigenen Tische und Stühle auf dem Speicher. "Ich öffne erst am Abend. Da wird es noch zu frisch sein."

Improvisieren muss man an der Kö. Im Café Leonardo am Sevens waren gestern zwar schon Tische und Stühle aufgebaut — doch mit dem Anbringen der Markisen und der Stromversorgung haperte es noch. Bis Montag sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Platz genommen hatte gestern schon Bankerin Jutta Kaufmann: "Es gibt doch nichts Schöneres, als in der Mittagspause hier zu sitzen und bei einem Kaffee das Treiben auf der Kö zu betrachten."

Auch den Burgplatz eroberten gestern viele Düsseldorfer: Im "Goldenen Ring" hatte man dafür am Donnerstagabend die Außenterrasse aufgebaut. Und auch im "Schwan" kann man wieder unter den Platanen sitzen.

(RP)
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