60 Jahre Römische Verträge Düsseldorfer demonstrierten für Europa

Düsseldorf · Hunderte Menschen haben am Samstag in Düsseldorf für ein freies und soziales Europa demonstriert. Auf dem Burgplatz in der Altstadt traten sie gegen eine Rückkehr zu Nationalismus und Abschottung ein.

Bilder vom "March for Europe" in Düsseldorf
8 Bilder

Bilder vom "March for Europe" in Düsseldorf

8 Bilder
Foto: Hans-Juergen Bauer

Zu der Aktion hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), das Bündnis "Düsseldorfer Appell", das sich gegen Rassismus einsetzt, sowie der Verein "We are Europe" geladen. Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstranten auf rund 350. Der Anlass: Vor genau 60 Jahren waren die Römischen Verträge abgeschlossen worden, die als Grundstein für die heutige EU gelten. Unter dem Titel "March for Europe" fanden zeitgleich in vielen Städten Deutschlands Kundgebungen statt.

Die Besucher applaudierten laut, als etwa Jens Baganz von "We are Europe" erklärte, der Nationalismus sei im 20. Jahrhundert auf dem "Schrottplatz der europäischen Geschichte" gelandet - und solle dort bleiben. Sie hörten zu, als Oberbürgermeister Thomas Geisel bemerkte, dass im weltoffen geprägten Düsseldorf jene Haltung zu finden sei, die nicht mit Abwehr auf Fremde reagiere. Er rief dazu auf, ein offenes Europa zu verteidigen.

Wagenbauer Jacques Tilly brachte zu dem Demonstrationszug zwei Rosenmontags-Wagen mit. Auf einem wurden unter dem Motto "Blond ist das neue braun" US-Präsident Donald Trump sowie europäische Rechtsnationalisten wie Marine Le Pen und Geert Wilders verballhornt.

Einige Besucher schwenkten dunkelblaue Fähnchen mit gelben Sternen. "Wir sind ein reiches Land", sagte DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann. "Wir müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen." Als um Punkt 13.30 Uhr 300 blaue Ballons aufstiegen, passierte das zeitgleich auch in vielen anderen Städten, unter anderem in Berlin und Bukarest.

Trotz aller berechtigten Kritik an Institutionen und einzelnen Staaten habe Europa seit über 60 Jahren eine politische Stabilität, die keine Generation je zuvor erlebt habe, sagte der frühere Präsident des Europaparlaments am Samstag vor einer Delegiertenkonferenz der NRW-SPD.

(sef/lnw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort