Düsseldorfer Damenwasserball-Team Das Glück wartet im Wasser

Düsseldorf · Seit vielen Jahren spielen die Geschwister Leah und Naya mit ihrem Wasserballteam in der Zweiten Bundesliga.

 Das Düsseldorfer Team ist noch recht jung, lässt sich aber von erfahrenen Gegnerinnen nicht einschüchtern.

Das Düsseldorfer Team ist noch recht jung, lässt sich aber von erfahrenen Gegnerinnen nicht einschüchtern.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Zielstrebig und selbstbewusst laufen die Schwestern Leah und Naya Moldenhauer durch die langen Flure des Vereinsbereiches im Rheinbad. Wie zuhause fühlen sich die beiden Sportlerinnen mittlerweile in dem Schwimmbad. Denn seit die Schwestern vor sechs Jahren eine Mädchen-Wasserballmannschaft beim DSC 1898 gegründet haben, kommen sie mindestens drei Mal die Woche ins Bad. Mit ihrem Team kämpfen sie nicht nur um Punkte in der zweiten Bundesliga, sondern auch gegen Vorurteile eines „Männersportes“ und die Unbekanntheit der Sportart.

„Wir sind schon immer bei den Spielen unserer Eltern dabei gewesen und selbst unsere Großeltern haben schon Wasserball gespielt“ sagt die 19-jährige Naya. Da es damals noch keine Mädchenmannschaft gab, haben die beiden mit fünf Freundinnen 2013 ein eigenes Juniorenteam gegründet. Als die Mädchen mit 18 Jahren aus dem Alter der Junioren waren, ging es als Damenmannschaft direkt in die zweite Bundesliga. Dort spielt das Team immer noch.

„Die Liga ist für uns sehr schwer, weil wir alle noch sehr jung sind“, erklärt Leah, die mit 21 Jahren bisher die älteste im Team war. Zudem würden auch viele ihre Freundinnen für das Studium wegziehen oder wegen der Schule kürzertreten. Deshalb müssen in der Mannschaft immer viele Junioren aushelfen. „Der Sport ist sehr köperbetont. Als sehr junges Team haben wir natürlich einen Nachteil“, sagt Naya. Vier Spieler müssen bei den Spielen meistens durchspielen. Deshalb seien sie immer auf der Suche nach Verstärkung. „Es ist sicherlich gut, wenn man schwimmen kann und eine Ballaffinität hat, aber alles andere kommt mit der Zeit“, sagt Leah lachend.

Auch einem zweiten Problem begegnen die Mädchen häufig: Das körperbetonte Spiel sei immer noch eine Männerdomäne. „Zu den Männern gibt es aber keine Unterschiede“, sagt Trainer Lars Kamprad, der Vater der beiden Mädchen, der selbst seit 40 Jahren spielt. Die Wasserballerinnen seien unheimlich fleißig und leistungsfähig.

„Dreimal die Woche machen wir drei Stunden das volle Programm,“ erklärt Kamprad. Neben dem Athletiktraining stehen Schwimmen und Balltraining auf dem Plan. „Bei uns geht es aber anders als bei den anderen Teams nicht nur ums Gewinnen. Der Spaß kommt nie zu kurz“, sagt Naya. Auch abseits des Trainings treffen sich die Teammitglieder häufig zu gemeinsamen Geburtstagsfeiern oder Ausflügen. „Bei dem hohen Druck der Liga muss es für das Team natürlich noch andere Anreize geben“, sagt Kamprad. Das sei eben die gute Gemeinschaft.

„Wasserball ist aber leider immer noch unbekannt“, so Naya. „Dabei ist der Sport super vielfältig. Es fallen 20 Tore in einem Spiel und man erlebt dabei so viele unterschiedliche Spielszenen.“ Aber es sei eben auch ein körperbetontes Spiel. Das Festhalten von Spielerinnen am Badeanzug unter Wasser sei üblich, ernsthaft verletzt haben sich die Geschwister noch nie. „Am Anfang jedes Trainings will man nie ins Wasser“, sagt Naya. „Aber sobald man drin ist, ist man doch immer glücklich“, sagt Leah, bevor die beiden im Becken abtauchen. Robin Hetzel

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