Name und Nachricht Düsseldorf

Düsseldorf · Mariella von Klenck, die jetzt 90 Jahre alt wurde, darf man ohne Zögern eine Pionierin nennen. Seit Beginn der 1980er Jahre engagiert sich die aus Göttingen stammende Wahl-Düsseldorferin für Menschen, die an Multiple Sklerose erkrankt sind.

Und für deren Angehörige. Denn auch die mittelbar Betroffenen brauchen beim Umgang mit der hochkomplexen, meist über viele Jahre fortschreitenden Nervenkrankheit Unterstützung und Hilfe. "Mein Mann war zwei Jahre zuvor verstorben und die beiden Kinder aus dem Haus, außerdem stamme ich aus einer Familie, in der soziales Engagement und die Übernahme von Verantwortung dazugehörten", begründet von Klenck, warum sie sich 1980 von der Ärztin und Bundespräsidenten-Gattin Veronica Carstens für das wichtige Thema inspirieren ließ.

Der Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft existierte damals schon. "Aber es gab noch nicht überall Landesverbände", erinnert sich die leidenschaftliche Ehrenamtlerin, die Vize-Vorsitzende des neuen NRW-Verbandes wurde. Zugute kam von Klenck ihr weitläufiges Netzwerk. Später entsandte sie der deutsche Verband in die weltweite Dachorganisation der MS-Gesellschaften (MSIF). Immer wieder reiste die Düsseldorferin nach London, kümmerte sich nach der Wende 1989/90 um den Aufbau der Organisation in Lettland.

Für ihren außergewöhnlichen Einsatz wurde von Klenck mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und dem Multiple-Sklerose-Preis der "Gemeinnützigen Hertie-Stiftung". Ämter bekleidet die Seniorin inzwischen nicht mehr, aber nach wie vor sammelt sie Geld, um MS-Kranken Auszeiten vom Alltag zu ermöglichen. Jörg Janßen

(RP)
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