Name und Nachricht Düsseldorf

Düsseldorf · Monsignore Ulrich Hennes ist seit knapp zwei Jahren Stadtdechant von Düsseldorf. In Siegen geboren, war er lange Jahre ein "Gesinnungs-Kölner", inzwischen aber hat er die Landeshauptstadt kennen- und schätzengelernt. Er käme heute nicht mehr auf die Idee, zum Textilkauf in die Domstadt zu fahren, was er anfangs noch einige Male getan hat. Kulturell ist Hennes inzwischen ebenfalls in der Landeshauptstadt angekommen und stolzer Besitzer eines Abonnements für die Oper. Auch am Stiftsplatz fühlt er sich wohl - fast immer. Denn wie die anderen Anlieger dort leidet auch Hennes unter den lauten Altstadtnächten am Wochenende. Dagegen will er nun vorgehen.

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Foto: Endermann Andreas

Mit der Stadtverwaltung ist der oberste Katholik Düsseldorfs ohnehin in einem regen Austausch. Sie begleitet die Überlegungen, den Stiftsplatz an St. Lambertus ein wenig zu beruhigen. Keine neue Idee übrigens, Klagen über laute Nächte am Kopf der Ratinger Straße hat es immer wieder gegeben.

Störend sind in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag vor allem kleinere Gruppen, die sich auf dem Platz laut unterhalten und dort zuweilen Dinge tun, die auch die Polizei nicht gerne sieht. Damit diese Personen sich nicht gleich am Gotteshaus niederlassen, sind Lampen mit Bewegungsmeldern installiert worden. "Die aber waren nicht hell genug", berichtet Hennes. Die Leute machten es sich im Funzelschein eher gemütlich. Nun sollen Lampen mit intensiverem Licht installiert werden. Es wird auch darüber nachgedacht, den Platz in dezenter Lautstärke mit klassischer Musik zu beschallen. In Hamburg vertreibt man die Drogenszene auf diese Weise seit Jahren vom dortigen Hauptbahnhof. Entschieden ist dazu noch nichts, der Musik-Liebhaber Hennes kann sich die Maßnahme aber gut vorstellen. Eher Mozart als Wagner, den nämlich mag er nicht. Uwe-Jens Ruhnau

(RP)
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