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Düsseldorf · Als Rafael Luwisch 2016 als Konrektor des Jüdischen Gymnasiums in Frankfurt am Main in den Ruhestand ging, freute er sich auch darauf, endlich wieder intensiv Tennis spielen zu können. Doch die Freude währte nur kurz. Inzwischen steigt der 67-Jährige jeden Morgen am Frankfurter Hauptbahnhof in den ICE. Sein Ziel ist Düsseldorf. Genauer gesagt das jüdische Albert-Einstein-Gymnasium in Rath. In den kommenden anderthalb Jahren wird Luwisch die im Aufbau befindliche Schule leiten, unterstützt von seinem neuen Konrektor Sven Georg.

Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die Jüdische Gemeinde von Schulleiter Michael Bock getrennt, Ende Januar ging auch dessen Stellvertreter und möglicher Nachfolger Pavle Madzirov "wegen zu unterschiedlicher Vorstellungen über die Personal- und Schulentwicklung". Lange darüber nachdenken, ob er sich der unerwarteten Herausforderung stellen will, musste Luwisch nicht. "Das erste Jüdische Gymnasium Nordrhein-Westfalens mit aufzubauen, ist eine einmalige Chance.

So etwas lehnt man nicht ab", sagt der Vater eines Sohnes (32) und einer Tochter (17). Jungen Menschen etwas beizubringen, ist für Luwisch eine Berufung. Vor seiner Zeit als Förderstufenleiter und Konrektor des Frankfurter Gymnasiums war er pädagogischer Mitarbeiter am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität. In Düsseldorf will er nun gemeinsam mit einem engagierten Kollegium Konzepte entwickeln, die das Gymnasium, das auch Kindern ohne jüdische Wurzeln offensteht, weiter entwickeln.

"Kleinere Klassen, ein engagiertes Kollegium und eine Top-Ausstattung sind hierfür eine gute Basis", sagt Rafael Luwisch. Jörg Janßen

(RP)
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