Name und Nachricht Düsseldorf

Düsseldorf · Eigentlich hatte Pavle Madzirov, Pädagoge und schulpolitischer Experte der CDU-Fraktion im Rat, seine berufliche Zukunft eng mit dem neu geschaffenen Jüdischen Gymnasium verknüpft. Schulleiter sollte der bisherige Konrektor dort im kommenden Jahr werden, als Nachfolger von Gründungsdirektor Michael Bock. Doch nun ist alles anders gekommen. Heute Morgen steht der Ludenberger bereits in Neuss vor den Jungen und Mädchen der Realschule Süd, deren Leiter er künftig sein wird. Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde und er haben sich in gegenseitigem Einvernehmen getrennt. "Wir hatten zu unterschiedliche Vorstellungen über die Personal- und Schulentwicklung, am Ende war es einfach nicht mehr kompatibel", sagt der 39-jährige Vater zweier Töchter.

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Foto: Anne Orthen

"Ja, so ist es, die Vorstellungen liefen ungeachtet vieler Gespräche auseinander", sagt Michael Szentei-Heise, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde. 2016 war das erste jüdische Gymnasium in NRW an den Start gegangen. Inzwischen besuchen mehr als 80 Kinder die fünfte und sechste Klasse, die zunächst in ehemaligen Bürogebäuden in Rath untergebracht sind. Die Tatsache, dass der Katholik Madzirov die Schule von 2019 an leiten sollte, hatte damals viele überrascht. Gedeutet wurde das als Signal für die Offenheit des Gymnasiums, dessen Angebot sich ausdrücklich auch an nicht-jüdische Kinder und Jugendliche richtet. Nun stellt sich die Schule in der Leitung neu auf, denn der ehrenamtlich tätige Vorstand der Gemeinde hatte sich zuvor ebenfalls von Gründungsdirektor Bock getrennt. Von heute an steht der Pädagoge Sven Georg an der Spitze des Gymnasiums. Unterstützt wird er vom ehemaligen Leiter der Jüdischen Oberschule in Frankfurt, Rafael Luwisch. Jörg Janßen

(RP)
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