Handel in Düsseldorf Zalando-Outlet zieht an die Königsallee

Düsseldorf · Das vor allem für Online-Modehandel bekannte Unternehmen will im kommenden Jahr eine Filiale an der Düsseldorfer Luxusmeile eröffnen. Momentan wird das Ladenlokal noch von einer bekannten Modekette genutzt – die gerne geblieben wäre.

 So sieht ein Zalando-Outlet aus: Blick in die Filiale in Hannover

So sieht ein Zalando-Outlet aus: Blick in die Filiale in Hannover

Foto: Zalando

Der Online-Versandhändler Zalando will ein Outlet an der Königsallee eröffnen. Entsprechende Informationen unserer Redaktion bestätigte das Unternehmen am Dienstag auf Anfrage. Geplant ist der neue Shop an der Hausnummer 76-78, wo bislang H&M eine große Filiale betreibt. „Mit 2400 Quadratmetern wird das Zalando-Outlet in Düsseldorf das bisher größte werden“, hieß es. Auf Düsseldorf sei die Wahl gefallen, weil man hier großes Potenzial sehe. Geplant ist die Eröffnung für das kommende Jahr.

Für Details zur genauen Ladengestaltung sei es noch zu früh, erklärte Zalando weiter. Klar ist aber, dass wie in den anderen Outlets Produkte zu bis zu 70 Prozent reduzierten Preisen angeboten werden sollen: „Es handelt sich dabei um Ware aus der Vorsaison, Artikel mit kleineren Mängeln und Einzelgrößen.“ Denn das Sortiment der Outlets besteht üblicherweise aus Waren, die der Onlineshop nicht mehr anbietet.

Gleichzeitig sind die Outlet-Shops für Internet-Händler auch eine Möglichkeit, neue Kunden zu erreichen, die ihre Mode nicht im Internet bestellen. Der Internet-Versand setzt bei seinen Outlets beispielsweise auf gut erreichbare Lauflagen – im Gegensatz zu anderen Outlets, die sich eher in Außenbezirken ansiedeln und gezielt angesteuert werden müssen. 

„Uns ist wichtig, dass unsere Kundinnen und Kunden ihr Zalando Outlet sehr gut erreichen können“, teilte das Unternehmen dazu mit. Bislang gibt es in Deutschland acht Standorte, unter anderem in Köln, Berlin und Frankfurt. Neben Düsseldorf sind noch fünf weitere neue Standorte geplant, unter anderem in München, Nürnberg und Ulm.

Der Düsseldorfer Handelsexperte Frank Emmerich von CBRE sieht die Ansiedlung an dieser Stelle als positiv für das Umfeld. „Das wird für eine gute Frequenz sorgen, wie man es auch von H&M kennt.“

Zwar sei ein Outlet an einer Luxusmeile wie der Kö insgesamt ungewöhnlich – allerdings handele es sich um den südlicheren Teil, an dem üblicherweise nicht die Top-Luxusmarken vertreten sind. Der Zuzug bestätige zudem einmal mehr die Attraktivität der Königsallee für die großen Player. „Düsseldorf ist nach wie vor eine große Modestadt.“

Der bisherige Mieter H&M bestätigte, dass er die Flächen an der Düsseldorfer Top-Adresse aufgeben wird. „Der Vermieter war nicht zu Verhandlungen zur Vertragsverlängerung bereit und hatte das Objekt bereits an einen neuen Mieter vergeben“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. „Damit stellte er uns vor vollendete Tatsachen, sodass wir leider keinerlei Handlungsspielraum hatten, um eine Schließung zu verhindern.“ Für H&M sei das Geschäft an der Königsallee ein wichtiger Standort, „wir hätten es gerne weiter betrieben und bedauern die Schließung sehr.“

Der 2500 Quadratmeter große Flagshipstore war 2008 eröffnet worden – damals verzichtete das Unternehmen bewusst auf rund 100 Quadratmeter Verkaufsfläche, um für den recht imposanten Eingangsbereich des Geschäftes zu sorgen. Man wolle den „Halleneffekt eines Modetempels“ schaffen, hieß es damals dazu. Der Vermieter, die Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft, äußerte sich auf Anfrage nicht zum Mieterwechsel.

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