Standorte im Check Düsseldorf: Wo der Kö-Bogen-Pavillon landen könnte
Kamper Acker
Der Ort Der Platz ist das Zentruim von Holthausen, gilt aber seit Jahrenwegen der Trinker- und Drogenszene als problematisch. Es gab bereits mehrere Vorstöße, den Platz zu beleben und die Probleme damit zu reduzieren.
Die Bewertung Der Heimatverein, Bürger, Anlieger und die zuständige Bezirksvertretung (BV) machen sich seit langem dafür stark, eine Außengastronomie oder künstlerische Nutzung auf dem Platz anzusiedeln. Einstimmig hat sich die BV dafür ausgesprochen, den Info-Pavillon vom Corneliusplatz dorthin umzusetzen. Auch bei Oberbürgermeister Thomas Geisel und einigen Ratspolitikern stößt dieser Vorschlag auf Zustimmung. Planungsdezernent Gregor Bonin sagte im Fachausschuss, man könne so mit einem Gebäude „die soziale Kontrolle gewinnen“ und zeigte eine „Tendenz, dies vertiefend zu prüfen“.
Die Chancen Unter den diskutierten Standorten hat dieser die höchste Wahrscheinlichkeit auf Verwirklichung.
Ständehaus
Der Ort Der Park am Ständehaus ist eine Oase zwischen den stark befahren Trassen Graf-Adolf- und Hüttenstraße. Die Fläche am Schwanenspiegel ist denkmalgeschützt.
Die Bewertung Diese Lösung hätte einen reizvollen historischen bezug. Denn früher stand an der Stelle, die jetzt diskutiert wird, ein Bootsverleih mit Gastronomie. Angedacht war bisher, nicht die kompletten zwei Etagen des Info-Pavillons dorthin zu setzen, sondern nur die untere Etage. Was jedoch nicht wesentlich günstiger wäre als der Komplettumzug des gläsernen Modulbauwerks (geschätzt stehen derzeit 1,2 Millionen Euro im Raum). Bonin betonte, diese Lösung habe Charme, es sei aber fraglich, ob man eine gebrauchte Immobilie „kastrieren“ solle. Bei der benachbarten Kunstsammlung wird dieser Standort für den Pavillon begrüßt.
Die Chancen Es gibt denkmalschutzrechtliche Bedenken, die Zerteilung gilt ebenfalls nicht als optimal. 50 Prozent Wahrscheinlichkeit.
Reuterkaserne
Der Ort Es ist quasi der Deckel der nördlichen Ein- und Ausfahrt des Rheinufertunnels; eine Grünfläche, auf der sich auch die vom Heimatverein Düsseldorfer Jonges gespendete Sonnenuhr befindet.
Die Bewertung Der große Vorteil dieses Standorts ist, dass er relativ zentral gelegen ist. Dies würde der angedachten weiteren Nutzung als Ausstellungsgebäude und Info-Pavillon, in dem große Planungsvorhaben der Stadt präsentiert werden, entgegenkommen. Zudem gäbe es einen schönen Ausblick von Zwölf-Meter-Turm. Für Bürger wäre er leicht zu erreichen – laut Bonin aber wohl eher in den Sommermonaten. Die Statik muss seinen Angaben zufolge noch geprüft werden, scheine aber unproblematisch. Allerdings muss genau überlegt werden, wo auf der Grünfläche der Pavillon stehen soll, da er in Konflikt mit der Jonges-Sonnenuhr geraten könnte.
Die Chancen Eine zentrale Stelle hat bei Ratspolitikern Fürsprecher, aber nicht gerade an dieser Stelle. Darum: 30 Prozent.
Rather Broich
Der Ort Die Verkehrswacht hat vorgeschlagen, den Pavillon im Rather Broich zu platzieren und dort
Die Bewertung Der Pavillon in Rath wäre ein sdchönes Signal, dass die Stadtteile nun einen höheren Stellenwert in der Politik genießen. Er wäre dort auch nicht – wie von manchem befürchtet – ein Fremdkörper: Vor allem dank des nahen Aaper Waldes besitzt Rath in diesem Bereich viele Freunde.
Die Chancen Dieser Variante fehlt die Lobby, die Wahrscheinlichkeit des Pavillons in Rath liegt deshalb unter fünf Prozent.
Verschrottung
Der Ort Eine Schrottpresse auf einem günstigen Recyclinghof in der Nähe Düsseldorfs mit der Möglichkeit, die einzelnen Elemente zu trennen und deren Wert mit dem Preis der Verschrottung zu verrechnen.
Die Bewertung Es ist zwar bitte, dass ein Gebäude, das inklusive des bisher einen Umzugs mehr als 2,2 Millionen Euro gekostet hat, die endstation Schrottplatz zu verordnen. Und mit veranschlagten Kosten in Höhe von 210 000 Euro ist das wahrlich auch kein Schnäppchen – aber immerhin eine Million Euro billiger als ein weiterer Umzug zu einem Standort, von dem niemand weiß, ob der Pavillon dort dauerhaft bleiben kann. Für eine Million Euro ließen sich gleich mehrere der vorgenannten Ideen verwirklichen oder ganz andere Dinge finanzieren. Die Gefahr von Folgekosten wäre auch gebannt; vielleicht lässt sich bei der Verwertung noch einiges an Kosten kompensieren.
Die Chancen Da die Kosten bei dieser Lösung am geringsten sind, hat sie viele Anhänger. Wahrscheinlichkeit: 87 Prozent.