Thomas Jarzombek Düsseldorfer Abgeordneter wird als Chef der CDU-Wirtschaftsunion gehandelt

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete will offenbar Nachfolger von Carsten Linnemann werden. In der Partei wird um den Posten an der Spitze der einflussreichen Parteiorganisation allerdings noch gerungen.

 Thomas Jarzombek wird für die MIT-Spitze gehandelt.

Thomas Jarzombek wird für die MIT-Spitze gehandelt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Der Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete und CDU-Kreisvorsitzende Thomas Jarzombek soll eine Kandidatur als Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) anstreben. Der 48-Jährige wird gehandelt als möglicher Nachfolger von Carsten Linnemann, der den Posten an der Spitze der einflussreichen Vereinigung innerhalb der Unionsparteien nach sieben Jahren aufgibt. Die Wahl erfolgt am 11. Dezember, eine erste Entscheidung steht aber bereits am Mittwoch an. Dann endet die Frist, in der sich Kandidaten erklären können. Jarzombek will zu den Spekulationen nichts sagen.

Der Politiker mit Schwerpunkt auf Digitalem und Start-Up-Förderung, der in der letzten Legislaturperiode auch Sprecher für Luft- und Raumfahrt seiner Fraktion war, hätte im Falle einer Kandidatur mit NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst einen mächtigen Unterstützer. Wüst ist MIT-Landesvorsitzender, Jarzombek würde als NRW-Kandidat ins Rennen gehen. Die Herkunft aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland kann sich in der Partei allerdings derzeit auch als Nachteil erweisen, denn angesichts der vielen ambitionierten Politiker als NRW pochen andere Landesverbände auf ihren Anteil an wichtigen Posten.

Darüber hinaus ist um die MIT-Führung offenbar ein Lagerkampf entbrannt. Einem Bericht des „Spiegel“ zufolge gilt der liberale Jarzombek seinen Kritikern als zu wenig konservativ, außerdem wird dem Bericht zufolge ein zu blasses politisches Profil bemängelt. Die zuerst gehandelte Gegenkandidatin, die Brandenburger Bundestagsabgeordnete Jana Schimke, gilt hingegen als äußerst konservativ. Inzwischen wird die niedersächsische Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann als möglicher Kompromiss genannt, mehrere Landesverbände sollen sich für sie stark machen.

Jarzombek war ein früher Unterstützer einer Kanzlerkandidatur von Armin Laschet, für den Fall einer CDU-Regierungsbeteiligung wurde er als möglicher Staatssekretär oder sogar Digitalminister gehandelt. Nun will er offenbar an der Neuaufstellung der Union nach dem Wahldebakel mitwirken. 

In Kostenpflichtiger Inhalt Düsseldorf will er unterdessen für eine weitere Amtszeit als Vorsitzender des Kreisverbands kandidieren. Die Wahl war wegen der Coronapandemie verschoben worden und soll nun im Januar ausgerichtet werden. Mit dem früheren Bundestagsabgeordneten Mathias Höschel könnte er einen Gegenkandidaten bekommen.

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