Chaos-Baustelle Düsseldorf will aus Aquazoo-Fiasko lernen

Düsseldorf · Eine ganze Reihe von neuen Regeln soll Katastrophen-Baustellen wie die am Düsseldorfer Aquazoo künftig verhindern.

 Viele Bewohner des Aquazoos, wie diese bei einem Rundgang über die Baustelle fotografierte Schlange, sind im Gebäude geblieben.

Viele Bewohner des Aquazoos, wie diese bei einem Rundgang über die Baustelle fotografierte Schlange, sind im Gebäude geblieben.

Foto: Andreas Bretz

Die Düsseldorfer Stadtverwaltung will aus der Kostenexplosion bei der Sanierung des Aquazoos lernen. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, der inzwischen für die Baustelle zuständig ist, legte dem Bauausschuss gleich eine ganze Liste von Dingen vor, die man bei künftigen Projekten besser machen will. Dazu zählt, dass der Sanierungsbedarf möglichst nicht noch einmal bei laufendem Betrieb erfasst werden soll, um spätere Überraschungen zu vermeiden. Man will etwa auch für "transparentere Kostenkontrolle" und ein von Beginn aktives "Risikomanagement" sorgen, hieß es auf Anfrage der Grünen.

Offenbar ist die Verwaltung im Nachhinein zudem der Ansicht, dass der Bau zu wenig vorbereitet wurde: Man wolle künftig "ausreichende Planungszeit kalkulieren", auch wenn sich deshalb der Beginn einer Baumaßnahme verschiebe, sagte Lohe. Die Politik will genauer nachfragen: Mirko Rohloff (FDP) schlug vor, das Thema im Rechnungsprüfungsausschuss zu vertiefen. Björn Syffus (Grüne) mutmaßte, ein Neubau wäre vielleicht sogar günstiger gewesen als die Sanierung - das bezweifelt Lohe.

Der Aquazoo ist seit November 2013 geschlossen. Sowohl Kostenschätzung als auch Zeitplan haben sich immer wieder als unrealistisch herausgestellt. Statt ursprünglich veranschlagter Kosten von 12,5 Millionen Euro sind es rund 21 Millionen, die Wiedereröffnung verzögerte sich um mehr als zwei Jahre. Am 22. September soll der Zoo eröffnen.

(arl)
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