Düsselliebe Wie ein peinlicher Tanz die große Liebe wurde
Düsseldorf · Die Abneigung zum Karneval verbindet Miriam und Dominic seit sie sich kennen – und ist ein wichtiger Teil ihrer gemeinsamen Geschichte. Alles fing an mit einem Tanz zu der Musik von Pur, der von Freunden gefilmt wurde, weil nicht alles auf Anhieb klappte.
Als Miriam 2018 zu einer Karnevalssitzung in die Rheinterrassen mitgeschleppt wurde, war ihre Motivation gar nicht vorhanden. Doch einer Person an ihrem Tisch, die von der gleichen Freundin überredet wurde, ging es ganz genau so. Schnell kamen Miriam und Dominic – als Rotkäppchen und Football-Spieler verkleidet – ins Gespräch. Die Gemeinsamkeit, die sie dabei den ganzen Abend verband: die negative Einstellung zum Karneval. Miriam beschreibt sich selbst als „geschädigt“ von ihren Erfahrungen an Karneval während der Arbeit in der Gastronomie, Dominic kommt ursprünglich aus Hamburg und kann damit nichts anfangen. Sie verstanden sich auf Anhieb gut, doch wurden unterbrochen, als die Musik zu Schlagern wechselte. „Eins kam zum anderen und kurz vor Ende standen wir angeheitert zum PUR-Party-Hitmix auf der Bühne und haben ausgelassen mitgetanzt“, erinnert sich Miriam an den Abend im Februar 2018. Statt „Lena“, das in dem Party-Hitmix vorkommt, sang Dominic lauthals Miriam. Für ihren Tanzstil wurden sie von ihren Freunden ausgelacht, die gemeinsame Freundin filmte den Tanz sogar.
Dieses Video sollte sich später als wichtiger Teil der gemeinsamen Geschichte von Miriam und Dominic herausstellen: Denn die beiden wollten das nicht auf sich sitzen lassen und meldeten sich spontan gemeinsam für einen Tanzkurs an, der nur wenige Tage später startete. Die Nummern hatten sie bereits an dem Abend ausgetauscht, eine gewisse Sympathie sei von Anfang an da gewesen. „Wer weiß, ob wir auch ohne das Video weitergeschrieben hätten und der Kontakt geblieben wäre“, überlegt Miriam rückblickend.
Acht Wochen lang sollten sie sich regelmäßig im Pärchenkurs der Tanzschule Reichelt sehen. Doch als sie nüchtern im Tanzkurs voreinander standen und ihnen bewusst wurde, dass sie sich auf einmal näher kommen würden, sei eine anfängliche Zurückhaltung und Schüchternheit spürbar gewesen. Mit jeder Woche legte sich das immer mehr und die beiden verbrachten auch außerhalb des Kurses viel Zeit zusammen. Schnell wurde aus ihnen ein Paar, nach einem halben Jahr zogen sie zusammen. „Vieles ging sehr schnell bei uns, aber wenn man etwas Gutes erwischt, sollte man es auch behalten.“
Das Tanzen spielte weiter eine Rolle im gemeinsamen Leben der beiden. Auch nach dem achtwöchigen Kurs meldeten sie sich weiterhin für Tanzkurse an, belegten sogar einen für Fortgeschrittene. Im Februar 2020 heiratete das Paar, für die Feier im Sommer hatten sie sich etwas überlegt: Der Hochzeitstanz begann als Standardtanz, sie konnten ihr neu gelerntes unter Beweis stellen und den Freunden zeigen, was sich seit dem „peinlichen Video“ an Karneval 2018 getan hat. Dann wechselte die Musik zum PUR-Hitmix und die Party begann.
Außer ihrer Gemeinsamkeit, dass sie Karneval nicht mögen, seien die beiden „komplett verschieden“. Und doch hat das Paar, das in Pempelfort lebt, im Laufe der Zeit einiges gefunden, das sie verbindet. Sie gärtnern gerne und bauen ihr eigenes Gemüse an, aber auch handwerkliche Projekte stehen regelmäßig auf dem Plan. Eine große Leidenschaft, die das Paar mittlerweile verbindet, ist das Reisen. Anfangs sei Dominic noch kein großer Fan gewesen, doch mittlerweile gehören besonders auch Fernreisen bei ihnen dazu.
Doch das wird sich nun erst einmal ändern und die kommenden Reisen werden mit ihrem Wohnwagen stattfinden. Neben dem Kennenlernen und der Hochzeit steht nämlich ein weiterer wichtiger Meilenstein im Februar an: Denn das erste Kind der beiden wird dann auf die Welt kommen. „Das ist unser Monat“, sagt die 36-Jährige. Miriam hofft allerdings, dass es kein „Karnevals-Baby“ wird, denn um Karneval macht das Paar auch heute noch einen großen Bogen – in diesem Jahr sogar bis nach Irland.
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