Tarifverhandlungen gescheitert Welle von Warnstreiks trifft auch das Sprinter-Werk

Düsseldorf · Nach AluNorf am Mittwoch in Neuss legen Mitarbeiter des Mercedes-Werks am Freitag ihre Arbeit nieder. Wo es laut IG Metall in der nächsten Woche weitere Protestaktionen geben soll.

 Warnstreik vor den Toren der Aluminium Norf GmbH in Neuss am Mittwochabend.

Warnstreik vor den Toren der Aluminium Norf GmbH in Neuss am Mittwochabend.

Foto: Stephen Petrat

Im Sprinter-Werk wird am Freitag gestreikt. Dazu hat die IG Metall Düsseldorf-Neuss am Donnerstag aufgerufen, nachdem es bereits am Mittwochabend eine Protestaktion mit Arbeitsniederlegungen bei AluNorf in Neuss gegeben hatte.

Bei Mercedes sollen sich zunächst die Beschäftigten der Nachtschicht um 3 Uhr an Tor 3 am Höxter Weg versammeln und sich ab 3.15 Uhr in einem Demozug zum Tor 1 an der Rather Straße begeben. Bis 6 Uhr soll nicht mehr gearbeitet werden. Die zur Früh- und Spätschicht eingeteilten Mitarbeiter sollen sich um 11.55 Uhr am Tor 1 treffen. Nach einer Kundgebung geht es zur Rather Straße. Das Ende der Aktion ist für 15.15 Uhr vorgesehen, wie die IG Metall mitteilt.

Die Aktion in Derendorf soll Auftakt für eine Welle von Warnstreiks auch in der nächsten Woche in der Landeshauptstadt sein, wie Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss, unserer Redaktion sagt. Der Schwerpunkt soll dann auf dem Düsseldorfer Süden liegen. Welche Unternehmen wann genau bestreikt werden sollen, lässt Kaus noch offen. Zu vermuten ist, dass es sich um Betriebe wie die von Komatsu, Konecranes oder ABB handeln könnte.

Hintergrund der Aktionen: Vor einer Woche endete die dritte Verhandlung in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie NRW zwischen der IG Metall NRW und dem Arbeitgeberverband Metall NRW ohne ein Ergebnis. Kaus sagt: „Eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um acht Prozent ist eine vernünftige Forderung.“ Kaus verweist auf die hohe Inflation und darauf, dass die letzte tabellenwirksame Erhöhung vier Jahre zurückliegt und aus heutiger Sicht nur bei 4,3 Prozent lag. Die Arbeitgeberseite hatte jetzt allerdings lediglich eine steuer- und beitragsfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro innerhalb einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten und „eine Tabellenerhöhung während dieser Laufzeit in Aussicht gestellt“. Kaus hält dieses Angebot der Arbeitgeberseite für „sehr zögerlich“, Einmalzahlungen würden zudem „schnell verpuffen“.

Die nächste Verhandlung ist für 10. November angesetzt. Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, wird es laut Kaus weitere Warnstreiks geben. Nächster Schritt: eine Urabstimmung über längere Streiks.

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