Corona in Düsseldorf Mehr muslimische Bestattungen auf Friedhof in Itter

Düsseldorf · Wegen der Pandemie werden aktuell weniger muslimische Verstorbene in ihre Heimatländer zum Bestatten gebracht. Die Stadt muss deswegen das muslimische Gräberfeld in Itter weiter vergrößern. Aber auch die neue Fläche reicht wohl nur bis Jahresende.

 Der Friedhof in Itter gehört zu den größeren in Düsseldorf. Ein Teil der Fläche ist aber als Grünfläche ausgewiesen.

Der Friedhof in Itter gehört zu den größeren in Düsseldorf. Ein Teil der Fläche ist aber als Grünfläche ausgewiesen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bereits 2013 hatte der Stadtrat zur Umsetzung des Friedhofsentwicklungskonzeptes (FEK) die Teilschließung von Friedhofsflächen in der Stadt beschlossen. Hintergrund ist, dass immer mehr Verstorbene eingeäschert werden und für Urnen weniger Platz benötigt wird. In bestimmten Grabfeldern sollten auf den sieben größten Friedhöfen keine Neuvergabe von Nutzungsrechten mehr möglich sein.

Auf dem Friedhof Itter hat die Stadt nun aber auf die Nachfrage nach speziellen Feldern für muslimische Beisetzungen reagieren müssen. Der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen hat das Konzept für Itter jetzt noch einmal angepasst. Die Flächenkapazitäten für rund 300 muslimische Beisetzungen waren 2018 erschöpft, woraufhin eine weitere Fläche für etwa 255 Gräber geschaffen wurde. Muslimische Verstorbene aus Düsseldorf werden entweder auf dem Friedhof Itter bestattet oder in ihr Heimatland ausgeflogen.

Da das, so die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Politik, aufgrund der Corona-Pandemie nicht ohne weiteres möglich sei, würden aktuell im Durchschnitt doppelt so viele Muslime in Itter beigesetzt. Deswegen wird nun im nördlichen Abschluss des Friedhofs eine Fläche von rund 1600 Quadratmeter freigegeben, die bislang noch nicht für Beisetzungen benutzt wurde. Durch die vorgesehene Anpassung des Friedhofsentwicklungskonzeptes würden die Grundzüge der Planung nicht berührt, teilt die Stadt mit, da lediglich 0,2 Prozent der Fläche betroffen sei, die künftig im Rahmen des Konzeptes nicht mehr als Beisetzungsfläche erforderlich ist (851.300 Quadratmeter).

Allerdings weiß das Friedhofsamt jetzt schon, dass auch die Erweiterungsfläche bei einem gleichbleibenden Bedarf gerademal bis Jahresende ausreicht. Aus diesem Grund werde die Friedhofsverwaltung gleichzeitig an der weiteren Entwicklung der Gesamtfläche arbeiten, heißt es in der Information für die Politik. Die hatte keine Einwände gegen die Vorlage.

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