Gesundheit in Düsseldorf Warum eine Grippeimpfung noch immer ratsam ist
Düsseldorf · So viele Düsseldorfer und Düsseldorferinnen wie noch nie haben sich seit Oktober mit dem Grippevirus infiziert. Das Gesundheitsamt appelliert, sich gegen die Influenza impfen zu lassen. Für wen diese Empfehlung besonders gilt.
Die Erkältungssaison hat 2022 ungewohnt früh begonnen. Dem Düsseldorfer Gesundheitsamt wurden alleine von Oktober bis Mitte Januar 1155 Influenza-Fälle gemeldet, so viele wie noch nie zuvor. In den zehn Jahren davor habe es zu diesem Zeitpunkt durchschnittlich zehn Infizierte gegeben, teilte die Stadt mit.
Daher appellieren die Gesundheitsexperten der Stadt entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko), dass sich insbesondere Risikogruppen und deren Kontaktpersonen gegen Grippe (Influenza) impfen lassen sollten.
Ebenso impfen lassen sollten sich Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr, Menschen ab 60 Jahren, Schwangere ab dem vierten Schwangerschaftsmonat, chronisch Kranke, medizinisches Personal sowie Mitarbeitende beziehungsweise Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen.
Die Grippeimpfung gibt es in der Regel in allen niedergelassenen Praxen sowie zahlreichen Apotheken. Manche betriebsärztlichen Dienste bieten ebenfalls Influenza-Impfungen an.
Bundesweit hat die Grippewelle nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) ihren Höhepunkt mittlerweile überschritten. Das geht aus dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI hervor. Demnach geht „die Influenza-Aktivität aktuell seit mehreren Wochen zurück“.
Die Zahl der im Labor bestätigten und ans RKI gemeldeten Grippe-Fälle bundesweit in der bisherigen Saison liegt laut Bericht bei über 255 000. Gemeldet wurden 558 Todesfälle in dem Zusammenhang. Die Meldezahlen sind nur ein Ausschnitt des gesamten Geschehens.
Auch die Zahl zusätzlicher Infektionen mit Bakterien (Gruppe-A Streptokokken) sei angestiegen - mit teils schweren Krankheitsverläufen, hieß es.

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Hintergrund Influenza Im Gegensatz zur klassischen Erkältung, dem grippalen Infekt, handelt es sich bei der Influenza, auch echte Grippe genannt, um eine schwere Erkrankung, die häufig mit hohem Fieber, starken Gliederschmerzen und schweren respiratorischen Symptomen einhergeht.
Eine Grippeimpfung ist auch gerade während der Corona-Pandemie sinnvoll, insbesondere für Risikogruppen. Ein Zeitabstand zwischen den Impfungen muss nicht zwingend eingehalten werden. Wer möchte, kann auch beide Impfungen an einem Termin bekommen.
Die Erkältungssaison beginnt in der Regel im Oktober und endet zumeist im Mai. Etwa zwei Wochen nach der Grippeimpfung hat der Körper einen ausreichenden Schutz vor der Erkrankung aufgebaut. Eine Impfung schützt in der Regel für sechs bis zwölf Monate.