Keime können sich vermehren Stadt warnt vor Lebensmittelvergiftungen

Düsseldorf · Falscher Umgang mit Lebensmitteln kann gesundheitsgefährdend sein, warnt das Verbraucherschutz-Amt.

 Durchfall und Erbrechen können die Folge sein.

Durchfall und Erbrechen können die Folge sein.

Foto: dpa-tmn/Monique Wuestenhagen

(semi) Eine Lebensmittelvergiftung ist alles andere als angenehm: Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen. Man fühlt sich erschöpft und die ganze Zeit ist einem nur elendig zumute. Der fehlerhafte Umgang mit Lebensmitteln kann für die Gesundheit des Menschen gefährlich werden, wenn er zu Lebensmittelinfektionen oder -mittelvergiftungen führt, warnt das Amt für Verbraucherschutz. Dort gehen pro Jahr bis zu 450 Beschwerden zu Lebensmitteln ein. Darin geben die Verbraucher Reklamationen weiter, weil die Qualität gekaufter Produkte nicht stimme. Jeder Fall wird durch die Lebensmittelkontrolleure, -chemiker oder Tierärzte geprüft, meist durch unangemeldete Kontrollen im Lebensmittelbetrieb und durch Entnahme amtlicher Proben. Dabei kommt es durchschnittlich in 15 Prozent der Fälle zu Beanstandungen, wenn diese auch nicht immer mit der Verbraucherbeschwerde übereinstimmen. In den anderen Fällen kann der Fehler im Unternehmen nicht nachvollzogen werden, bleibt die Frage offen, ob die Lebensmittel nach dem Kauf nicht richtig behandelt wurden. Um das zu vermeiden, gibt das Amt Tipps zum richtigen Umgang.

Einkaufen Nur einwandfreie Lebensmittel und bei frischen Waren nur Mengen kaufen, die unmittelbar verbraucht werden sollen. Finger weg von Konserven, die zerbeult sind oder deren Deckel sich wölben. Die Einhaltung der Kühlkette ist eine der wichtigsten Hygienevorkehrungen, denn bei zu hohen Temperaturen vermehren sich Mikroorganismen. Oft ist einem Lebensmittel nicht anzusehen, ob es mit krankmachenden Keimen belastet ist. Schädliche Mikroorganismen können unbemerkt auf andere Lebensmittel, die damit in Berührung kommen, oder indirekt über Hände und Arbeitsflächen übertragen werden. Die Vermehrung der meisten Bakterien kann durch stetige Kühlung verlangsamt oder gestoppt werden. Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Krustentiere und Milchprodukte müssen daher stets gut gekühlt transportiert und aufbewahrt werden. Leicht verderbliche und kühlpflichtige Lebensmittel sollten nur für den Bedarf von ein bis zwei Tagen gekauft werden.

Kühlen Nach dem Einkauf gehören die Einkäufe in den Kühlschrank, tiefgefrorene Ware in den Gefrierschrank. Gefrorenes sollte im Kühlschrank auftauen. Denn Salmonellen etwa überleben auch auf tiefgefrorener Ware, können sich nach dem Auftauen auf ungekühlten Lebensmitteln vermehren. Einmal aufgetautes Fleisch nicht wieder einfrieren, es sei denn, es wurde vorher abgekocht. Lebensmittel erst kurz vor Verzehr oder Verarbeitung aus dem Kühlschrank genommen werden. Die Temperatur des Kühlschranks sollte zwischen plus ein Grad und maximal plus sieben Grad Celsius liegen, im Gefrierschrank bei minus 18 Grad Celsius und darunter.

Zubereiten Um eine Verunreinigung von Speisen bei der Zubereitung zu vermeiden, sollte auf persönliche Hygiene wie frisch gewaschene Hände und gereinigte Fingernägel geachtet werden. Hände vor der Zubereitung der Mahlzeiten und öfter zwischen den Arbeitsgängen waschen. Rohe Produkte sollten verarbeitet werden, ohne in Kontakt mit anderen Lebensmitteln zu kommen. Tauwasser von Fleisch und Geflügel sollten sofort entsorgt, Arbeitsflächen und Gegenstände, die damit in Kontakt waren, gereinigt werden. Die meisten Keime können durch Erhitzen auf 70 bis 100 Grad Celsius abgetötet werden.

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