Tote Fische in Düsseldorf Waren Bauarbeiten Ursache für Fischsterben in der Düssel?

Düsseldorf · Die Ursache für das Verenden von 23 Fischen in der Düssel ist weiterhin unklar. Zu den Vermutungen von Anwohnern, dass Bauarbeiten Ende Oktober ein Grund gewesen sein könnten, nimmt die Stadt Düsseldorf nun Stellung.

Die Feuerwehr im Einsatz an der Düssel.

Die Feuerwehr im Einsatz an der Düssel.

Foto: Margret Müller

Nachdem am Samstag 23 verendete Fische aus der Inneren Nördlichen Düssel im Zoopark geborgen wurden, ist die Ursache weiter unklar. Eine Leserin, deren Name der Redaktion bekannt ist, wies am Dienstag darauf hin, dass die Todesursache damit zusammenhängen könne, dass dieser Teil der Düssel schon vor zwei Wochen kaum Wasser gehabt habe. Das hänge mit Arbeiten der Deutschen Bahn unterhalb der Bahngleise in Derendorf zusammen, wegen derer der Zufluss am Spaltwerk Heinrichstraße geschlossen werden musste.

Die Stadt bestätigt, dass die Arbeiten am Düker der Deutschen Bahn zwischen Mulvany- und Yorkstraße vom 21. Oktober bis 4. November stattfanden und der Zufluss zur Inneren Nördlichen Düssel dafür geschlossen wurde. Die Bauarbeiten am Düker seien abgeschlossen, sagt ein Sprecher.

Und weiter: „Die Bauherrin hat hierzu mitgeteilt, dass die Arbeiten noch andauern, voraussichtlich bis Ende November. Jedoch können die Arbeiten nun ohne das Schließen der Inneren Nördlichen Düssel weitergehen.“ Einen Termin vor Ort, bei dem technische Details und Bauablauf geklärt wurden, habe es am 2. November gegeben. Ein Termin am 4. November, auf den die Leserin hinwies, sei der Stadt aber nicht bekannt.

Dass die Bauarbeiten zum Tod der 23 Fische führten, könne nicht komplett ausgeschlossen werden, so der Sprecher: „Bei der aktuellen Erkenntnislage wäre eine Kommentierung spekulativ. Dass der gestoppte Zufluss mitursächlich ist, kann derzeit aber auch nicht ausgeschlossen werden.“ Zur Klärung der Todesursache und zum Ausschluss einer für Fische ansteckenden Fischkrankheit wurden die Kadaver demnach zum „Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Rhein-Ruhr-Wupper“ in Krefeld transportiert.

Bilder des Tages aus Düsseldorf
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Foto: Wolfgang Harste

Ein Test-Ergebnis auf das Koi-Herpes-Virus liege noch nicht vor. Eine Wasserprobe sei am Samstag nicht entnommen worden, da die Todesursache bereits mehrere Tage zurücklag: „Im Laufe der Tage ist Wasser in der Inneren Nördlichen Düssel zugeflossen und ein belastbarer Rückschluss auf die Todesursache aufgrund einer Gewässerbeeinträchtigung ist hier nicht mehr möglich.“ Die bauausführende Firma im Bereich des Durchlassbauwerkes unterhalb der DB-Gleise sei um Informationen zu Auffälligkeiten während der Bauausführung gebeten worden. Diese Nachfrage habe aber keine weiterführenden Erkenntnisse ergeben.

Auf die Aussage der Leserin, dass mehrere Anwohner und Parkbesucher die Hinweise schon vor Samstag an die Stadt weitergaben, äußert sich der Sprecher so: „Im Fachamt, bei dem die Untere Fischereibehörde, die Untere Wasserbehörde, die Umweltalarmbereitschaft und auch der Verbraucherschutz angesiedelt ist, ist weder per Mail noch telefonisch eine Meldung über mehrere verendete Fische im Bereich des Zooparks eingegangen.“

Bei der Feuerwehr sei erstmals am Samstag über eine Handynummer eine Meldung über verendete Fische eingegangen. Beim Stadtentwässerungsbetrieb seien keine Anrufe oder E-Mails dazu bekannt. Bei den routinemäßigen Kontrollen im betreffenden Gewässerabschnitt habe der Stadtentwässerungsbetrieb zwischen 21. Oktober und 4. November außer dem niedrigen Wasserstand keine Auffälligkeiten festgestellt.

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