Testphase in Düsseldorf Bundespolizei kontrolliert Waffenverbot am Hauptbahnhof

Düsseldorf · An diesem Wochenende sind im Hauptbahnhof Düsseldorf erstmals Waffen und andere gefährliche Werkzeuge verboten. Bei einem Verstoß drohen Geldstrafen. Am Freitagabend stellten die Bundespolizisten Messer sicher.

Waffenkontrollen am Düsseldorfer Hauptbahnhof
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Waffenkontrollen am Düsseldorfer Hauptbahnhof

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Foto: Anne Orthen (ort)

Wer an diesem Wochenende am Düsseldorfer Hauptbahnhof ankommt, dem kann nach dem Aussteigen aus dem Zug ein wenig mulmig werden. Denn am Ausgang der Bahnsteige warten je nach Uhrzeit bis zu 30 Polizisten, um nach Waffen aller Art Ausschau zu halten. Hintergrund ist ein Waffenverbot, das von der Bundespolizei an diesem Wochenende eingerichtet wurde.

Am gesamten Wochenende ist zwischen 18 Uhr abends und neun Uhr des Folgetags das Mitführen von Waffen und gefährlichen Gegenständen verboten. Gefährliche Gegenstände meinen beispielsweise Baseballschläger oder auch Brieföffner – je nachdem ob es eine Begründung gibt, warum diese Gegenstände mitgeführt werden. Mit ihren Kontrollen will die Bundespolizei Präsenz zeigen. „Die Reisenden sollen sich am Bahnhof sicher fühlen“, sagte Bundespolizeisprecherin Dajana Burmann. Zuvor gab es bereits ähnliche Aktionen in Dortmund und Köln.

Durchschnittlich eine Gewalttat am Tag

Anders als dort sind die Beamten in Düsseldorf jedoch nicht nur auf Streife durch das Bahnhofsgebäude unterwegs, sondern richten unregelmäßig Kontrollpunkte ein. So auch am Freitagabend zwischen 20 und 22 Uhr die S-Bahngleise kontrolliert wurden. Jeder, der zu diesem Zeitpunkt am Gleis ankam, musste an den Beamten vorbei. Kontrolliert wurde jedoch nur stichprobenartig. Das betraf Personen, die sich auffällig verhielten, aber auch rein zufällig ausgewählte Fahrgäste. Der Düsseldorfer Hauptbahnhof wurde als Kontrollpunkt dagegen nicht zufällig ausgewählt. Allein in diesem Jahr wurden dort nach Angaben der Bundespolizei 40 Fälle registriert, bei denen tatverdächtige Waffen oder gefährliche Gegenstände sichergestellt wurden. 2017 gab es am Bahnhof im Schnitt täglich eine Gewalttat.

So zeigten die Kontrollen am Freitag schnell Erfolge: Bereits nach wenigen Stunden konnten die Beamten zwei Messer sicherstellen sowie darüber hinaus zwei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, auch wenn das gar nicht im Fokus der Beamten stand. Neben dem Einziehen des Gegenstands drohte bei Verstößen ein Zwangsgeld in Höhe von 100 Euro. Die Kontrollen sind zunächst nur auf dieses Wochenende beschränkt, jedoch schließt die Polizei für die Zukunft nicht aus, die Aktion zu wiederholen.

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