Corona-Krise in Düsseldorf Viele Rheinbahn-Kunden fahren weiterhin ohne Maske

Düsseldorf · OB Thomas Geisel hatte von der Rheinbahn allerdings gefordert, dass Passagiere ab sofort eine Mund- und Nasenbedeckung tragen. Für Senioren will die Stadt Masken kostenlos zur Verfügung stellen.

 Sylvia Gassmann, Mitarbeiterin der Rheinbahn, verteilt ein Hygiene-Kit.

Sylvia Gassmann, Mitarbeiterin der Rheinbahn, verteilt ein Hygiene-Kit.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Bis alle Rheinbahn-Kunden einen Mundschutz wegen des Coronavirus tragen, ist es noch ein weiter Weg. Denn nachdem Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) am Mittwoch den Rheinbahn-Vorstand aufgefordert hatte, dafür zu sorgen, dass alle Passagiere ab sofort eine Mund- und Nasenbedeckung tragen – und nicht erst mit Inkrafttreten der Maskenpflicht am 27. April –, fuhren am Donnerstag weiterhin viele Passagieren ohne den Schutz mit Bussen und Bahnen.

Maskenträger waren eine Ausnahme, obwohl die Rheinbahn ihr Bestmögliches gab, um den Forderungen des OB nachzukommen: Wie aufgefordert wurden die Passagiere mit Aushängen und Durchsagen an den Bahnsteigen und in den Fahrzeugen informiert, es wurden Flyer und kostenlose Hygiene-Kits mit Masken verteilt. „Die Leute nehmen die Masken gerne mit, aber nicht alle tragen sie dann auch sofort. Mal schauen, wie es ab Montag aussieht, wenn die verschärften Regeln gelten“, sagte ein Auszubildender der Rheinbahn. Insgsamt waren 20 Azubis unterwegs und verteilten etwa 8000 Kits. Weitere rund 150 Mitarbeiter begleiteten den Einstieg an zentralen und stark genutzten Haltestellen, damit in den Fahrzeugen genug Platz blieb, um den Abstand einzuhalten.

Die Rheinbahn-Fahrer in ihren geschlossenen Kabinen trugen verständlicherweise keinen Mundschutz, aber das Personal an den Bahnsteigen mit Kundenkontakt ging mit gutem Beispiel vorweg und schützte andere und sich mit den Masken.

Die Stadt will Senioren derweil den Mund-Nasen-Schutz kostenlos noch in dieser Woche zur Verfügung stellen. „Wir wollen vor allem Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen Probleme bekommen könnten, sich selbst Masken zu kaufen, und die vom Virus besonders bedrohten Senioren versorgen“, sagt Geisel. Die Masken werden an Menschen ab 65 Jahren verteilt. Die Senioren können sich unter Telefon 0211 8998999 bei der Versorgungshotline melden und bekommen dann ein Hygiene-Kit nach Hause geliefert oder per Post zugestellt.

Zusätzlich sollen auch den Senioren, die vom Amt für Soziales mit dem Einkaufsservice bedient werden, ein Kit zu den ausgelieferten Einkäufen beigelegt werden. Weiterhin sollen die Kits voraussichtlich am Samstag, 25. April, an ausgewählten zentralen Orten der Stadt verteilt werden. Die Verteilaktion richtet sich ebenfalls vorwiegend an Senioren. Um größere Menschenansammlungen zu vermeiden, werden die Verteilorte vorher nicht bekanntgegeben.

Die Kits wurden von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr und verschiedener Hilfsorganisationen gepackt. Am Mittwoch betätigten sich auch die Mitglieder des städtischen Krisenstabes als Verpacker. 50.000 Hygienekits wurden von Amtsleitern, Referenten und Bediensteten zusammengestellt. „Real“ hatte der Stadt 100.000 Schutzmasken gespendet.

„Neben einer guten Händehygiene ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes dort, wo man keinen ausreichenden Abstand halten kann, wie zum Beispiel in Bussen und Bahnen, entscheidend, um eine weitere Zunahme der Corona-Fälle zu verhindern. Zudem werden dadurch Risikogruppen besser vor Infektionen geschützt", erklärt Klaus Göbels, Leiter des Gesundheitsamtes.

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