Kampf gegen Corona Das sind die Hürden für die Digitalisierung der Kontaktverfolgung

Düsseldorf · Die Software Sormas wird im Gesundheitsamt immer noch nicht genutzt. Offene Fragen gibt es auch noch für den Gebrauch der Luca-App. Die Stadt nennt jetzt die Gründe.

 So läuft das Scannen eines QR-Codes und das Einchecken für eine Veranstaltung oder etwa einen Museumsbesuch mit der Luca-App.

So läuft das Scannen eines QR-Codes und das Einchecken für eine Veranstaltung oder etwa einen Museumsbesuch mit der Luca-App.

Foto: dpa/Thomas Frey

Die Digitalisierung der Registrierung und Nachverfolgung von Kontakten nach Corona-Infektionen kommt nur schleppend vo­­r­an. In einer schriftlichen Vorlage für den Fachausschuss am Donnerstag informiert die Stadt die Politik über den Stand der Dinge und die Heraus­forderungen.

Daraus geht hervor, dass die Software Sormas immer noch nicht vom Gesundheitsamt genutzt wird. Bund und Länder hatten die deutschlandweite Einführung für einen besseren Austausch von Daten von Kommune zu Kommune vorgegeben – und zwar eigentlich für Ende Februar. Doch die Stadt sieht wie andere Kommunen nach wie vor funktionale Probleme, sowohl beim Austausch mit anderen Gesundheitsämtern als auch bei der digitalen Verarbeitung von Labormeldungen. Letzteres funktioniere allerdings mit der aktuell genutzten Software (SurvNet).

Beschleunigt werden könnte die Kontaktnachverfolgung auch dadurch, dass Besucher vor dem Betreten von Räumlichkeiten wie Geschäften, Restaurants oder Museen ihre Daten per Scan über Anwendungen wie die Luca-App hinterlegen. Die Stadt bietet diese Option in ihren Gebäuden an und kann die Daten des Anbieters abrufen. Ein Vertrag ist mit den Machern allerdings noch nicht geschlossen, das werde zurzeit geprüft, heißt es. Mit Kosten ist die aktuelle Nutzung und wäre auch eine verbindliche Vereinbarung nicht verbunden, wie die Stadt mitteilt.

Die Verwaltung kündigt zudem an, das Angebot weiterer Dienstleister berücksichtigen zu wollen und gleichzeitig auf die Corona-Warn-App zu setzen, die ein anonymes Einchecken bei Veranstaltungen möglich macht und auch den Abstand zu anderen zu mobilen Endgeräten, also Personen, berücksichtigt. Testweise im Einsatz war die Registrierungsoption der Corona-Warnapp übrigens bei der letzten Sitzung des Stadtrates. Im Ergebnis könnte das heißen, dass beispielsweise Besuchern des Aquazoos künftig am Eingang auf freiwilliger Basis gleich mehrere QR-Codes zum Scannen angeboten würden.

Das Problem allerdings: Die direkte Datenverarbeitung mittels Sormas oder SurvNet ist für alle diese Vorgehensweisen noch nicht möglich. Lösen soll das Problem das sogenannte Iris-Gateway, das von einem Zusammenschluss verschiedener Akteure entwickelt wird, aber noch nicht zur Verfügung steht. Sie soll in der nächsten Woche zur Verfügung stehen, wie die Stadt mündlich im Ausschuss für Digitalisierung mitteilte.

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