Verkehr in Düsseldorf Verein fordert Radfahrverbot auf der Schadowstraße

Düsseldorf · Der Radweg auf der Schadowstraße in der Düsseldorfer Innenstadt hat schon für einigen Ärger gesorgt. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Radlern und Fußgängern. Jetzt fordert ein Verein, das Radfahren auf der Einkaufsstraße komplett zu verbieten.

 Die Schadowstraße in der Düsseldorfer Innenstadt.

Die Schadowstraße in der Düsseldorfer Innenstadt.

Foto: Christoph Schroeter

Die Bezirksvertretung 1 stimmt in ihrer nächsten Sitzung (Freitag, 18. November) über einen Bürgerantrag des Fuss e.V. ab. Der Verein hofft auf den Beschluss, dass die Schilder „Fahrradfahrer absteigen“ an allen Zugängen der Einkaufsstraße Schadowstraße angebracht werden.

Dass die umgestaltete Schadowstraße mit dem Radweg in der Mitte Konfliktpotenzial bietet, ist längst bekannt. Der Verein begründet seinen Antrag folgendermaßen: „Da sich ein rücksichtsvoller Umgang zwischen Fuß- und Radverkehr nicht feststellen lässt, sollten die schwächeren Verkehrsteilnehmer besser geschützt werden. Gerade ältere und behinderte Menschen sind zu Fuß oft verschreckt, wenn Fahrradfahrer in Rennfahrermanier sich in diesen Bereichen bewegen. Im Gegensatz zum Autoverkehr können Fahrradfahrer diese Bereiche benutzen, jedoch dann nur, wenn sie das Rad schieben.“ Im Falle eines Unfalls solle es Rechtssicherheit für die Fußgänger geben.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Schadowstraße Thema in der Politik ist. Die FDP-Fraktion hatte Ende August in der Bezirksvertretung 1 ihren Antrag für Tempo 10 für Radfahrer auf der Schadowstraße zurückgezogen. Der Vorschlag hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. In der BV-Sitzung sagte die Liberale Daniela Masberg-Eikelau nur, dass das Ziel erreicht worden sei, wenn sich nun das zuständige Dezernat um das Problem kümmern möchte.

Der Radweg auf der Einkaufsstraße wird wegen der Unfallgefahr zwischen Fußgängern und Radfahrern kritisch gesehen. Auch der Radfahrverein ADFC zeigt sich unzufrieden mit der Schadowstraße. Er kritisiert, dass die Lösung auch für den Radverkehr unbefriedigend sei. Es fehle ein Anschluss in Richtung Innenstadt, der Weg sei daher als Achse für den Radverkehr ins Zentrum nicht geeignet. Außerdem wünscht der Verein eine klare Trennung der Verkehre und eine klar sichtbare Markierung.

Der ADFC betont, er wolle keine Radfahrlobby zulasten der Fußgänger machen. Aus seiner Sicht ist das Problem, dass die Verkehrsplanung in Düsseldorf zu stark auf das Auto ausgerichtet sei.

Zu einem Unfall auf der belebten Einkaufsstraße war es auch bereits im Sommer gekommen: Ein vier Jahre altes Mädchen war bei einem Zusammenstoß mit einem Radfahrer so schwer verletzt worden, dass sie per Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Laut Polizei hatte das Mädchen, das in Begleitung seines Vaters unterwegs war, in einem Wasserspiel gespielt und war dann plötzlich auf den Radstreifen gelaufen, der sich ohne Abtrennung zwei Meter neben dem Brunnen befindet. Ein 22 Jahre alter Radfahrer, der in Richtung Wehrhahn unterwegs war, kollidierte mit dem Kind.

Die Stadt hatte daraufhin reagiert und Blumenkübel aufstellen lassen zur Trennung.

(gaa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort