Düsseldorf Düsseldorf unterstützt Dortmund als Drehkreuz

Düsseldorf · Vergangene Nacht sind in Düsseldorf zwei Sonderzüge aus München mit je rund 450 Flüchtlingen angekommen.

900 Flüchtlinge kommen mit Sonderzügen in Düsseldorf an
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900 Flüchtlinge kommen mit Sonderzügen in Düsseldorf an

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Foto: Christoph Reichwein

Dies war die Premiere der Amtshilfe der Landeshauptstadt an Dortmund. Weil die Stadt in Westfalen wegen des enormen Zustroms der vergangenen Tage mit der Erstversorgung und Weiterleitung der asylsuchenden Menschen in andere NRW-Kommunen überfordert war, hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel seinem Amtskollegen Ulrich Sierau die Hilfe angeboten. Im Wechsel von 24 Stunden teilen sich nun Düsseldorf und Dortmund diese Aufgabe.

Sonderzüge wie gestern kommen jeden zweiten Tag am Fernbahnhof Düsseldorf-Flughafen an. In einem Nebenbereich werden die Flüchtlinge mit dem Notwendigsten wie Essen und Trinken, gegebenenfalls Kleidung und Windeln für Babys versorgt. Dann werden sie mit bis zu 26 Bussen in Erstaufnahmen im Land verteilt. Die städtische Flüchtlingsbeauftragte bittet darum, dass Bürger am Fernbahnhof keine Sachspenden vorbeibringen. Dafür fehle es an Kapazitäten. Für jene, die helfen wollen - ob mit Spenden oder ehrenamtlichem Engagement - wurde eine Hotline unter 0211 8990009 eingerichtet.

Flüchtlinge Montagnacht in Düsseldorf angekommen
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Rund 130 Flüchtlinge erreichen Düsseldorf mit Zügen

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Foto: Kai Jürgens

"Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen", sagte Geisel gestern im Anschluss an eine Sitzung des städtischen Krisenstabs, der seit dem vergangenen Wochenende täglich zusammenkommt. Dazu gehört, dass die Messe auf Bitten der Stadt zwei alte Hallen, die Stockumer Höfe, in denen Material gelagert wird, für die Flüchtlingsunterbringung zur Verfügung stellt. 700 Plätze sollen dort entstehen, laut Sozialdezernent Burkhard Hintzsche möglicherweise für eine Erstaufnahme des Landes.

Dann würde dies auf das Pflichtkontingent Düsseldorfs angerechnet. Anfang September waren in Düsseldorf 4261 Flüchtlinge untergebracht, bis Jahresende werden es laut Stadt etwa 7000 sein. Im Oktober/November müssen 1425 der Plätze, die derzeit in nicht winterfesten Zeltanlagen oder der Uni-Sporthalle sind, ersetzt sein. 1720 Plätze sollen in Container-Anlagen entstehen, wobei es erneut zu Verzögerungen kommt: "Wir überlegen, Standorte, die erst 2016 dran wären, vorzuziehen", sagt Koch.

Auch die Nutzung der Bergischen Kaserne soll Entlastung bringen. Zudem wird überlegt, winterfeste Traglufthallen zu kaufen, statt sie nur zu mieten. Sie könnten später als Sporthallen genutzt werden.

(dr)
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