Umweltspur an der Corneliusstraße Unternehmer lässt Wut auf OB freien Lauf

Düsseldorf · „Henker“-Plakate in der Corneliusstraße sorgen für Unmut. Die Stadt hält sie für abwegig.

 Lutz Hans Dresen vor seinem Geschäft.

Lutz Hans Dresen vor seinem Geschäft.

Foto: Anne Harnischamcher/Anne Harnischmacher

(ahar) Mit Plakaten im Schaufenster seines Geschäftes an der Cornelius­straße zeigt Lutz Hans Dresen (76) was er von der Umweltspur, die hier entstehen soll, hält. Auf drei Aushängen ist ein Foto des Oberbürgermeisters Thomas Geisel abgedruckt. Handschriftlich hat Dresen auf eines davon „Mörder und Henker der Corneliusstraße“ geschrieben. Außerdem zu lesen „Ihn versteht kein Mensch“ oder „bitte abstillen“ – daneben hat er Nuckel-Flaschen ins Fenster gehängt. Der Inhaber des Werkzeugladens ist wütend. Zum ersten August wird er sein Geschäft schließen. Als Grund nennt er die geplante Umweltspur. Die Corneliusstraße in der Innenstadt könnte, wie schon die Prinz-Georg-Straße und die Merowingerstraße, ein Abschnitt einer weiteren Umweltspur werden. Das hieße eine Spur der Straße wäre nur für Busse, Fahrräder, Taxen sowie für Kraftfahrzeuge und Motorräder mit E-Kennzeichen freigegeben.

„Meine Kunden müssen ihre Ware mit dem Auto abholen können“, sagt Dresen. Die Umweltspuren sind seiner Ansicht nach „der Tod für Geschäfte, die mit dem Auto angefahren werden müssen“. In einem Brief hat Dresen seine Sorgen OB Geisel mitgeteilt. Mit der Antwort gibt sich der Einzelkaufmann nicht zufrieden – denn die Umweltspuren sollen trotzdem kommen. Da er nicht wüsste, was er sonst noch tun könne, hat er die Plakate gemacht.

Eine Pressesprecherin der Stadt kommentiert den Sachverhalt so:  „Wir werden Herrn Dresen die Entfernung der Plakate nahelegen und hoffen auf Einsicht.“ Es sei so, dass bei nahezu allen notwendigen Neuerungen es auch Leute gibt, die sich mit allen Mitteln gegen jede Änderung stemmen – auch wenn ihre Vorwürfe noch so abwegig oder unfair seien. „Im Übrigen kann sich jeder sowohl auf der Homepage der Stadt Düsseldorf als auch in den Medien darüber informieren, dass die befürchteten Behinderungen und Mega-Staus aufgrund von Umweltspuren ausgeblieben sind.“

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