Unternehmen Uniper zeigt neue Zentrale im Medienhafen

Düsseldorf · Die Mitarbeiter ziehen im März in das Gebäude Float ein. Künftig soll es eine Brücke mit dem Capricorn gegenüber verbinden. Innen wird Wert auf eine funktionale Einrichtung gelegt, die gutes Arbeiten ermöglicht.

 Uniper-Vorstand Eckhardt Rümmler im achten Stock der neuen Zentrale

Uniper-Vorstand Eckhardt Rümmler im achten Stock der neuen Zentrale

Foto: Endermann, Andreas (end)

Am 21. März soll es losgehen: An diesem Tag startet der Umzug des Energieversorgers Uniper vom E.on-Platz in die neue Zentrale im Medienhafen. Das von Star-Architekt Renzo Piano entworfene Gebäude Float bietet Platz für 1250 Mitarbeiter und ist damit ebenso groß wie das „Caprocorn“ gegenüber, in dem die gleiche Zahl von Beschäftigten bereits für das Unternehmen tätig ist. Beide Gebäude sollen bald mit einer Fußgängerbrücke über die Holzstraße verbunden werden, um die Zusammenarbeit noch einfacher zu machen. „Wir ziehen hier zusammen, was zusammengehört“, sagte Finanzvorstand Christopher Delbrück bei einem Rundgang durch den Bau, der mit seiner besonderen Form besticht – ein 200 Meter langes Gebäude aus sechs zusammenhängenden Baukörpern. Ein klares Bekenntnis des Unternehmens zum Standort Düsseldorf ist er überdies, der Mietvertrag läuft zehn Jahre.

Eine Woche ist die Nachricht her, dass sich Uniper mit Delbrück und Vorstandschef Klaus Schäfer auf eine Beendigung ihrer Verträge zum 31. August verständigt hat. Über Themen wie dieses und die Pipeline Nord Stream 2 wird bei der Hausführung aber allenfalls am Rande gesprochen – heute geht es um moderne Arbeitsbedingungen. „Das Arbeiten ist viel weniger monoton als früher – also sollte ein Umfeld geschaffen werden, das dafür so funktional wie möglich ist“, sagt der Leiter des Immobilien-Managements, Jan Taschenberger.

So entstanden Etagen, die offen gestaltet sind, in denen aber kein Durchgangsverkehr herrscht, weil jedes Team im eigenen Bereich arbeitet. Die modern möblierten Besprechungsbereiche sind in der Etagenmitte, die Schreibtische an der großen Fensterfront. Alle bekommen höhenverstellbare Schreibtische, übrigens auch im gegenüberliegenden Gebäude Capricorn: „Es soll nicht das Gefühl entstehen, es gebe Arbeitsplätze erster und zweiter Klasse.“ Alles ist auf mobiles Arbeiten ausgerichtet, mit drahtlosen Arbeitsplätzen und Mobilfunk-Verstärkern im Gebäude. Fest zugeordnete Plätze gibt es trotzdem – da habe man dem Willen der Mitarbeiter entsprochen, die sich nicht jeden Tag einen neuen Platz suchen wollen. In der Tiefgarage ist Raum für Räder – passend dazu bietet Uniper seinen Mitarbeitern ein E-Bike-Leasing an. Wer die Verkehrsprobleme des Medienhafens kennt, weiß: Viele werden gern ohne Auto anreisen.

Hell ist es dank der gläsernen Fassade, und das kommt besonders zur Geltung, wenn man im Besprechungsraum des Aufsichtsrats in der achten Etage den Hafen-Ausblick genießt. Wer bisher keine Karriere-Ambitionen hatte, rechnet angesichts der Panorama-Aussicht kurz die weitere Karriereplanung durch. Direkt nebenan ist aber auch ein Kreativbereich samt bunten Sitzkissen und ähnlichem Blick, der von allen Teams genutzt werden kann. Auch einen kleinen Innenhof mit Begrünung gibt es. Von Extravaganzen wie beim nahen Nachbar Trivago freilich ist man weit weg, keine Laufbahn auf dem Dach, kein Grillplatz. Aber: Es gibt eine moderne Kantine und im Erdgeschoss Gastronomie, die öffentlich zugänglich ist.

Spannend wird es nochmal im März, wenn die Fußgängerbrücke zum Capricorn angeliefert wird. Lange wurde um sie gerungen, immerhin mussten zwei Architekten erlauben, dass ihre Werke auf diese Weise verbunden werden. Taschenberger: „Aus dem kreativen Disput ist ein wirklich schönes Ergebnis geworden.“ Entworfen hat es das Büro Gatermann + Schossig, von dem auch das Capricorn stammt. Die Brücke wird im Ganzen auf einen Pylon in der Straßenmitte gesetzt.

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