Mehr Kapazitäten zur Beatmung Düsseldorfer Uniklinik bekommt Neubau für Corona-Patienten

Düsseldorf · Das dreigeschossige Gebäude an der Uniklinik Düsseldorf soll in rund zehn Wochen auf dem Campus entstehen. Dort können dann viel mehr Corona-Verdachtsfälle und positiv getestete Personen behandelt und isoliert werden.

 Auf dem Areal der Uniklinik soll der Neubau in Modulweise und damit besonders schnell entstehen.

Auf dem Areal der Uniklinik soll der Neubau in Modulweise und damit besonders schnell entstehen.

Foto: Endermann, Andreas (end)

An der Düsseldorfer Uniklinik (UKD) sollen so schnell wie möglich die Arbeiten für einen Neubau beginnen, um angesichts der COVID-19-Pandemie die intensivmedizinischen Kapazitäten zu erhöhen. Unter dem sperrigen Titel „Zusatzbedarfe für Universitätskliniken“ hat sich der Haushalts- und Finanzausschuss des Landes Nordrhein-Westfalen einstimmig für das Projekt ausgesprochen.

„Wir sind dem Land sehr dankbar, dass unsere Anregung so schnell aufgenommen wurde und wir unmittelbar in die Umsetzung gehen können“, sagt Frank Schneider, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der UKD. Der bewilligte Neubau soll die Uniklinik in die Lage versetzen, in der gegenwärtigen Pandemie eine deutlich größere Anzahl an beatmungspflichtigen Patienten zu versorgen. Schneider: „Damit sind wir für den weiteren Verlauf deutlich besser aufgestellt.“

Der Kaufmännische UKD-Direktor Ekkehard Zimmer ist zuversichtlich, dass der Neubau bereits in sehr kurzer Zeit bereitstehen wird: „Aufgrund der Modulbauweise rechnen wir mit einer reinen Bauzeit von etwa zehn Wochen ab tatsächlichem Baubeginn und können so schnell 43 zusätzliche Betten schaffen.“ Bei der Errichtung des dreigeschossigen Gebäudes setzt die UKD auf eine Modulbauweise, bei der vorgefertigte Teile zum Einsatz kommen. Geplant sind rund 4600 Quadratmeter Gesamtnutzfläche. Bebaut wird eine Parkplatzfläche zwischen dem Operativen Zentrum I und II.

Die Pläne sehen vor, dass sich im Erdgeschoss eine sogenannte Intermediate-Care-Station (IMC) mit 18 Betten befinden wird. Im Anschluss an die notfallmedizinische Versorgung in der benachbarten Zentralen Notaufnahme (ZNA) sollen COVID-19-Verdachtsfälle oder bereits positiv getestete Erkrankte dort weiterbetreut werden.

Im IMC-Bereich sollen Möglichkeiten zur Einzelisolierung sowie zur Isolierung in sogenannten „Kohorten“ geschaffen werden.  Im ersten Obergeschoss soll eine Intensivstation mit maximal 25 Betten eingerichtet werden. Kernmerkmal in diesem Bereich sind die Isolationsmöglichkeiten für den Fall zahlreicher infektiöser Patienten. Im zweiten Obergeschoss sollen sich die Technikzentrale, einige Nebenräume und Umkleiden befinden.

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Das neue Gebäude soll im ersten Obergeschoss über einen Skywalk mit dem Zentrum für Operative Medizin II verbunden werden, in dem auf gleicher Ebene eine weitere Intensivstation untergebracht ist. Das Konzept sehe auch für die Zeit nach der Pandemie eine Nutzung des Gebäudes vor.

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