Diabetes-Forschung in Düsseldorf Uniklinik bekommt für 73 Millionen Euro einen Forschungsbau für Diabetes

Düsseldorf · Mit 73 Millionen Euro wird der Bau von Bund und Land gefördert. Diabetes-Betroffene sollen von den dort gewonnenen Erkenntnissen direkt profitieren können. Der Name des Forschungsbau: CARDDIAB.

 Auf dem Bilker Areal der Uniklinik wurde bereits der Grundstein für den Neubau gelegt.

Auf dem Bilker Areal der Uniklinik wurde bereits der Grundstein für den Neubau gelegt.

Foto: Uni

An der Uniklinik ist der Grundstein für einen Forschungsbau gelegt worden, in dem wichtige Erkenntnisse zur Verbesesserung der Versorgung von Diabetes-Patienten gewonnen werden sollen. Das „Translational science building for CARDiovascular research in DIABetes“ (CARDDIAB) wird über das Bund-Länder-Programm „Forschungsbauten mit rund 73 Millionen Euro gefördert. Das Ziel: die direkte Übertragung von präklinischen und klinisch-experimentellen Erkenntnissen in die medizinisch-praktische Versorgung. Auf rund 3700 Quadratmetern werden unter anderem ambulante und tagesklinische Untersuchungseinheiten entstehen und medizinische Großgeräte aufgebaut, die neuartige Mess- und Analyseverfahren ermöglichen, sowie weitere Einrichtungen für die Forschung.

„Die Forschung von CARDDIAB konzentriert sich auf Themenfelder, mit denen zukunftsweisende Ansatzpunkte für medikamentöse, medizintechnische und verhaltensbedingte Prävention und therapeutische Maßnahmen ermittelt werden sollen“, sagt Professor Malte Kelm. Er ist einer der Sprecher des Projekts und leitet die UKD-Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie. Professor Michael Roden, ebenfalls Projekt-Sprecher, weist auf die gesellschaftliche Bedeutung der Forschung hin: „Aufgrund der Häufigkeit und der gesellschaftlichen Bedeutung von Herz-/Kreislauferkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 ist dieses innovative Vorhaben von dringender medizinischer, sozialer und ökonomischer Notwendigkeit zur Verbesserung der Versorgung“, sagt der Leiter der UKD-Klinik für Endokrinologie und Diabetologie, der auch Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Deutschen Diabetes Zentrums in Bilk ist.

Für den Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Nikolaj Klöcker, ist auch der kooperative Ansatz des Projektes zukunftsweisend: „Traditionelle Grenzen einzelner Fächer werden aufgelöst und die Beteiligung von Einrichtungen der Medizinischen und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität lassen den geplanten Forschungsbau zu einem strukturbildenden Element am Standort werden.“

Herz-/Kreislauferkrankungen weisen das höchste Risiko für Erkrankung und Sterblichkeit auf, Diabetes mellitus Typ 2 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung weltweit. Die Krankheiten weisen Gemeinsamkeiten auf, etwa bei Ursachen und Folgen und im Hinblick auf krankhafte Veränderungen, Funktionsstörungen und Verläufe. So verstirbt die Mehrzahl der Menschen mit Diabetes an den Folgen von Herz-/Kreislauferkrankungen, mehr als 50 Prozent aller Betroffenen eines akuten Herzinfarkts wiederum wiesen Störungen des Glukosestoffwechsels auf oder sie entwickeln eine Diabetes-Erkrankung im Zuge des Herzinfarktes.

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