Kleinkind in Düsseldorf verletzt Der Unfall an der Schadowstraße war vermeidbar

Meinung | Düsseldorf · Von Beginn an gab es Kritik an dem Radstreifen an der Schadowstraße in der Düsseldorfer Innenstadt, weil Passanten ihn einfach nicht als solchen erkennen. Die Situation dort ist gefährlich.

 Das Wasserspiel war an heißen Tagen bei Kindern sehr beliebt.

Das Wasserspiel war an heißen Tagen bei Kindern sehr beliebt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Hinterher ist man immer schlauer, kann man in vielen Situationen des Lebens sagen – und sich dann vornehmen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Im Falle der Radspur auf der Schadowstraße liegen die Dinge indes ein bisschen anders: Denn hier haben es viele Kritiker tatsächlich schon vorher gewusst und geäußert, aber geholfen hat es nichts. Vielleicht reift nun nach dem Unfall mit einem vierjährigen Mädchen allmählich die Erkenntnis, dass eine Radspur in der Form wie an der Schadowstraße nicht funktioniert.

Zu Beginn war immer wieder auf eine mangelhafte Kennzeichnung hingewiesen worden, zwischenzeitlich wurde in diesem Punkt nachgebessert. Es zeigt sich aber immer mehr, dass kein Gewöhnungseffekt eintritt – zu ungewöhnlich ist offenbar das Konstrukt eines (mäßig erkennbaren) Radstreifens in der Mitte einer inzwischen wieder gut belebten Fußgängerzone.

Und so sind es bei weitem nicht nur Touristen beim ersten Düsseldorf-Besuch, die gedankenverloren auf die Spur geraten, die von Radfahrern durchaus regelmäßig – und gelegentlich auch recht flott – genutzt wird. Für alle Verkehrsteilnehmer ist diese Form von Miteinander gefährlich. Unsere Redaktion hört immer wieder von Beinahe-Unfällen und Schreckmomenten.

Dass jetzt das Wasserspiel vor Karstadt abgestellt wurde, kann allenfalls eine erste Reaktion sein – richtig ist das allemal, denn es ist nah an der Radspur und verführt zusätzlich dazu, sie achtlos zu betreten. Das größere Problem an der Schadowstraße ist damit nach wie vor nicht gelöst worden.

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