Im Namen der „Stadt Düsseldorf“ Unbekannte errichten am Rheinturm ein Mahnmal für Mittelmeertote

Düsseldorf · Das Mahnmal kritisiert die Abschottungspolitik der Europäischen Union. Als Initiator ist die „Stadt Düsseldorf“ angegeben, dort weiß man jedoch von nichts. Nun soll über das weitere Vorgehen beraten werden.

In Nähe des Düsseldorfer Rheinturms haben Unbekannte ein Mahnmal für im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge errichtet. Auf dem grauen, quaderförmigen Monument liegen ein Schwimmreifen sowie drei Totenköpfe, davor einige Blumen. Unter der Überschrift „Grenzen töten“ wird die Abschottungspolitik der Europäischen Union kritisiert. Wörtlich lautet die Inschrift: „Gewidmet den Opfern der tödlichen europäischen Abschottung im Mittelmeer.“ Als Initiator wird die „Stadt Düsseldorf“ genannt.

Vonseiten der Stadtverwaltung heißt es jedoch, es sei nichts über ein derartiges Mahnmal bekannt, ebenso wenig habe man Hinweise auf den Urheber. Jedoch wies man in diesem Zusammenhang noch einmal auf den Brief von Oberbürgermeister Thomas Geisel und seinen Kollegen aus Bonn und Köln an Angela Merkel hin. Darin hatten die drei erklärt, dass eine zivilisierte Gesellschaft nicht dabei zusehen könne, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken.

Da sich das Monument auf dem Gelände der städtischen Tochter IDR befinde, könne es nicht von der Stadt entfernt werden. Beim IDR heißt es, man habe derzeit nicht vor, das Mahnmal zu entfernen. In den nächsten Tagen wolle man noch einmal beratschlagen, wie man mit dem Monument weiter umgehen will.

(dans)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort