Auszeichnung für Düsseldorfer Theo Hilger ist jetzt „Ehrenbürger“

Düsseldorf · Nach acht Jahren hat die Bezirksvertretung 3 wieder jemandem die Ehrenbürgerschaft des Stadtbezirks verliehen. Theo Hilger gehört wegen seiner Verdienste jetzt zu nur sieben von 121.000.

 Auch dank Theo Hilgers Initiative bekam Volmerswerth seinen U-Bahn-Anschluss.

Auch dank Theo Hilgers Initiative bekam Volmerswerth seinen U-Bahn-Anschluss.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Theo Hilger gehört jetzt zu sieben von 121.000. Die Erklärung: Im Stadtbezirk 3 (Oberbilk, Unterbilk, Bilk, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Flehe, Volmerswerth) leben 121.000 Menschen, nur sieben davon haben die inoffizielle „Ehrenbürgerschaft“ des Stadtbezirks erhalten. Während einer Feierstunde im Clubhaus der DJK TuSA 06 überreichte ihm Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf (Grüne) die Urkunde für die Ehrenauszeichnung der Bezirksvertretung samt dazugehöriger Bronze-Plakette. „Es erfüllt mich mit großem Stolz und ich fühle mich geehrt, dass sich die Bezirksvertretung dazu entschieden hat, meine Person mit der Ehrengabe der BV3 auszuzeichnen“, sagte Hilger. Und weiter: „Ich bin auch sehr gerührt und bewegt, dass an dieser Stelle so viel Positives über mich gesprochen wird. Normalerweise ist das im Rheinland erst dann der Fall, wenn man nicht mehr auf dieser Welt vertreten ist. Schön, jetzt ist es anders und darüber freue ich mich.“

Die vor Hilger letzte Ehrenauszeichnung des Stadtbezirks wurde im Jahr 2015 verliehen, davor 2008. „Daran kann man erkennen, dass es keinen inflationären Umgang mit dieser Ehrung gibt“, sagte Wolf. „Es gibt harte Kriterien, an wen die Ehrung verliehen werden darf. Einfach nur einmal Vereinsvorsitzender gewesen zu sein, reicht da lange nicht aus“, erklärte der Bezirksbürgermeister. Hilger erfüllte alle Kriterien, was an der Einstimmigkeit bei der Beschlussfassung in der BV3 ablesbar ist.

Hilger ist gebürtiger Volmerswerther, ging im noch immer ländlich geprägten Stadtteil zur Schule, studierte und wurde Abteilungsleiter im Rechnungswesen einer großen Versicherung. Seit 1984 ist er mit Petra Tacke verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. Das allerdings ist nur die private und professionelle Begleitmusik für Hilgers ehrenamtliche Tätigkeiten. „Angefangen hat es im Elternrat des Kindergartens und als Schulpflegschaftsvorsitzender der Fleher Schule“, verriet Laudator, Ratsherr und Ex-Bezirksbürgermeister Walter Schmidt. „Mitte 1995 überschlugen sich dann die Ereignisse. Auf dem Gelände des Zentralschulgartens sollte ein Bebauungsplan aufgestellt werden. In der Küche der Familie Hilger wurde am 3. Oktober 1995 eine Bürgerinitiative zum Erhalt des Schulgartens gegründet.“

Tatsächlich gelang es 1998 den Schulgarten bei der oberen Denkmalschutzbehörde in Köln-Pulheim als Bodendenkmal unter Schutz zu stellen. Die Bürgerinitiative wurde in einen Förderverein umgewandelt, dessen Kassierer Theo Hilger war – und ist. „Der Verein richtet jährlich drei Schulgartenfeste aus. Sämtliche Erlöse kommen dem Schulkindergarten zugute“, erläuterte Schmidt. „So konnten dem Schulgarten bisher 82.328 Euro zur Verfügung gestellt werden. Inzwischen werden im Schulkindergarten jährlich mehr als 4000 Schulkinder unterrichtet.“ Doch auch das hätte noch nicht für die Ehrenauszeichnung der BV3 gereicht.

Theo Hilger war und ist auch noch beim Bürger- und Heimatverein Volmerswerth aktiv. Und wie. Als Schriftführer und erster Vorsitzender setzte und setzt er sich seit mehr als zwei Dekaden für eine ordentliche Anbindung des rheinnahen Stadtteils an das Straßenbahn- und Busliniennetz der Rheinbahn ein. „Eine seiner ersten Aktivitäten war die Sammlung von mehr als 3000 Unterschriften und eine Demo am Bilker Bahnhof“, sagte der Laudator. „Die damaligen Pläne sahen einen Ausbau der Wehrhahnlinie bis zur Witzelstraße ohne Rampe am Bilker Bahnhof vor. Das hätte seinerzeit eine Stadtbahnverbindung nach Volmerswerth verhindert.“ Auch dank Hilgers Initiative bekam Volmerswerth seinen U-Bahn-Anschluss. Und noch mehr, denn es fahren auch die Buslinien 723 und 726 Volmerswerth an. So sorgte der neue Ehrenbürger für eine hohe Mobilität der Volmerswerther Bevölkerung.

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