Von zwei Düsseldorfern gestaltet Neuer Düsseldorf-Kalender 2025 erzählt Geschichten über die Stadt
Düsseldorf · Autor Sven-André Dreyer und Grafiker Henk Wyniger haben den Düsseldorf-Kalender 2025 gestaltet, voll praller Geschichten und interessanter Ansichten.
Sind sie alle wahr, die Geschichten, die Sven-André Dreyer für den neuen Düsseldorf-Kalender 2025 aufgeschrieben hat? „Vielleicht, vielleicht auch nicht“, bleibt der Autor vage. Sein Mitstreiter bei dem besonderen Projekt, der Grafiker Henk Wyniger, ist da schon verbindlicher: „Ich habe mich von der Stadt inspirieren lassen. Manche Orte gibt es nicht mehr, andere hat es so nie gegeben“.
Man merkt den beiden an, wie viel Spaß sie dabei hatten, sich zwölf Motive zu suchen und dazu die passende Geschichte zu wählen. Es sind Geheimtipps, Lost Places, Lieblingsplätze und die Klassiker, die in einen Düsseldorf-Kalender einfach gehören, wie der Rheinturm, das Dreischeibenhaus oder der Hofgarten.
Aber selbst die Klassiker bekommen einen ganz persönlichen Touch durch die Art, wie Henk Wyniger seine Motive grafisch umsetzt. Da wird die Gaslaterne im Ständehauspark im Dezember zur Vorlage für Sven-André Dreyers „Wintermärchen“. Wie viel Autobiografisches in seinen Geschichten steckt, wollte er zwar nicht verraten, aber wer in der Stadt aufgewachsen ist, wird sich in der einen oder anderen ohnehin an eigene Erfahrungen erinnert fühlen.
Zum Beispiel gibt es ein Wiedersehen mit dem Tausendfüßler, der inzwischen legendären Brücke, die bis 2013 vom Hofgarten aus eine Abfahrt Richtung Immermannstraße und Hauptbahnhof hatte, eine weitere führte auf die Berliner Allee. Sven-André Dreyer erzählt in der dazugehörigen Geschichte von Kindheitserlebnissen mit seinem Onkel Waldemar, der die Brücke mitten in der City als Startrampe für so manches Abenteuer genutzt hat. Damals gab es noch das Kaufhaus „Horten“ mit der charakteristischen Glasbaustein-Fassade.
Das Duo hat ein Gespür für Orte. Die müssen nicht immer schön sein oder bekannt, vielmehr haben sie etwas, das sie ausmacht und entdeckt werden will. Eine Story oder eine Anekdote, die Sven-André Dreyer dazu erzählen kann. Zur Zusammenarbeit verraten sie: „Mal ist zuerst das Motiv da, ein anderes Mal die Geschichte.“ Klar ist, sie sind auf einer Wellenlänge im Verständnis Wort und Bild, Literatur mit Grafik zu verbinden.
Ein Beispiel dafür ist der Flughafen, ein Sehnsuchtsort für die einen, die in die Ferne reisen wollen. Symbolisiert durch den Flieger, der über dem Tower in die Lüfte steigt. Für die anderen ein Ort des Abschieds. Dargestellt durch eine einsame Gestalt am Fenster des Abflugterminals.
Die beiden lieben ihre Stadt und deshalb machen Dreyer und Wyniger auch nicht einfach so einen Kalender. Als besondere Aktion gab es in diesem Zusammenhang bereits eine geführte Radtour. Unter dem Titel „Anders zu Hause“ wurde zu ausgewählten Orten des Kalenders geradelt.
Info Der Düsseldorf-Kalender 2025 von Sven-André Dreyer und Henk Wyniger ist im Buchhandel oder bei Visit Düsseldorf, Rheinstraße 3, erhältlich.